05. November, 2024

Health

Einweg-E-Zigaretten auf dem Vormarsch: Experten schlagen Alarm

Einweg-E-Zigaretten auf dem Vormarsch: Experten schlagen Alarm

Der Trend hin zur Nutzung von E-Zigaretten hat in Deutschland zugenommen, wobei insbesondere Einweg-Modelle auf steigendes Interesse stoßen. Diese Erkenntnis basiert auf der sogenannten Düsseldorfer Debra-Studie, die von der Universitätsklinik Düsseldorf durchgeführt wurde und an der beeindruckende 92.327 Personen aus ganz Deutschland teilnahmen. In dieser Untersuchung wurde festgestellt, dass vor allem jüngere Menschen sich vermehrt für Einweg-Varianten entscheiden. Angesichts dieser Entwicklung fordert das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) einen Bann ebendieser Modelle, um gesundheitliche und umweltpolitische Schäden abzuwenden.

Die Debra-Studie untersuchte das Konsumverhalten von E-Zigaretten-Nutzern zwischen 2016 und 2023 und stellte fest, dass der Anteil der Konsumenten von 1,6 Prozent auf 2,2 Prozent anstieg. Trotz dieser Zunahme bleibt der Anteil der Nutzer von traditionellen Tabakzigaretten konstant hoch. Einweg-E-Zigaretten dominieren mittlerweile den Markt, nicht zuletzt dank einer großen Vielfalt an Aromen und farbenfrohem Design, die besonders bei der jüngeren Generation Anklang finden. Forscherin Stephanie Klosterhalfen vom Universitätsklinikum sieht darin jedoch eine besorgniserregende Entwicklung.

Mit Blick auf die Nutzergruppen zeigt die Studie, dass Konsumenten von Einweg-E-Zigaretten im Durchschnitt jünger sind und dass diese Gruppe häufiger weiblich ist. Daniel Kotz, Suchtforscher und Leiter der Studie, warnt vor der drohenden Nikotinabhängigkeit und gesundheitlichen Risiken wie Asthma, die mit dem Konsum einhergehen können. Die Bedeutung von verstärkten Regulierungen und des Jugendschutzes wird deutlich betont.

Ute Mons vom DKFZ bezeichnet die Ergebnisse der Studie als alarmierend, da sie den gestiegenen Konsum von Einweg-E-Zigaretten unter Jugendlichen hervorheben. Trotz des geringeren Anteils der E-Zigaretten-Nutzer im Vergleich zu Tabakzigaretten stellen die erschwinglichen Preise und die Geschmacksvielfalt eine besondere Attraktivität für junge Menschen dar. Insbesondere gegen das regelmäßige Unterlaufen des Jugendschutzgesetzes müsse der Gesetzgeber aktiv werden, fordert Mons.

Zusätzlich ist aus umweltpolitischer Sicht der Ressourcenverbrauch dieser Wegwerfmodelle bedenklich. Das Umweltbundesamt bringt Bedenken hinsichtlich der umweltgerechten Entsorgung und der Ressourcenverschwendung zum Ausdruck. Angesichts dieser vielfältigen Probleme sieht das Deutsche Krebsforschungszentrum dringenden Handlungsbedarf, um Einweg-E-Zigaretten zu verbieten und sowohl Gesundheits- als auch Umweltschutz zu gewährleisten.