Die Wiener Staatsanwaltschaft bestätigte die Verhaftung des ehemaligen Immobilienmagnaten René Benko. Der Schritt erfolgte aufgrund erhöhter Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr. Benkos Verstrickungen reichen tief: Ihm wird vorgeworfen, Insolvenzverschleppung betrieben und Vermögenswerte seinem Firmenimperium entzogen zu haben.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf seinem Firmenkomplex, der unter anderem deutsche Kaufhausgruppen wie KaDeWe und Galeria umfasst. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen brach dieses Konstrukt zusammen. Die resultierenden Forderungen beziffern sich auf rund 2,4 Milliarden Euro.
Die Ermittlungen erstrecken sich nicht nur auf Österreich: Ein Joint Investigation-Team (JIT) mit deutschen Behörden in Berlin und München wurde eingerichtet, um effizienter länderübergreifend zu arbeiten. Zudem wird gegen Benko im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Hilfen für das luxuriöse "Chalet N" im Skiort Lech am Arlberg ermittelt. Hierbei steht der Verdacht im Raum, die Gelder könnten zweckentfremdet worden sein.
Frühere Untersuchungsschwerpunkte umfassten mögliche Kreditbetrügereien und Korruptionsversuche. Trotz der ernsten Vorwürfe beteuert Benkos Anwalt die Unschuld seines Mandanten und weist die Anklagepunkte zurück.