13. September, 2024

Wirtschaft

Einschneidende Änderungen: USA erhöht Zölle auf chinesische Importe

Einschneidende Änderungen: USA erhöht Zölle auf chinesische Importe

Die Biden-Harris-Administration steht kurz davor, umfassende Pläne zur erheblichen Erhöhung der Zölle auf bestimmte chinesische Importe bekanntzugeben. Zahlreiche US-Industriezweige, von Elektrofahrzeugen bis hin zu elektrischen Versorgungsgeräten, haben gefordert, dass die geplanten Zölle entweder reduziert, verzögert oder ausgesetzt werden und die Ausnahmeregelungen drastisch erweitert werden.

Im Mai hatte Präsident Joe Biden eine Vervierfachung der Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge auf 100% sowie eine Verdopplung der Abgaben auf Halbleiter und Solarzellen auf 50% angekündigt. Zudem sollen neue Zölle von 25% auf Lithium-Ionen-Batterien und andere strategische Güter wie Stahl erhoben werden, um US-Unternehmen vor der Überproduktion in China zu schützen.

Ursprünglich sollten die neuen Zölle am 1. August in Kraft treten, die Umsetzung wurde jedoch verschoben, um über 1.100 öffentliche Kommentare zu berücksichtigen. Nun soll bis Ende des Monats eine endgültige Entscheidung fallen. Diese dürfte für die Administration besonders heikel sein, da eine Abschwächung der Zölle Kritik von Republikanern hervorrufen könnte. Andererseits würde das Festhalten an den ursprünglichen Erhöhungen auch innerhalb der Demokratischen Partei zu Unmut führen.

China hat bereits Vergeltungsmaßnahmen gegen die „schikaneartigen“ Zollerhöhungen angekündigt, und Außenminister Wang Yi meinte, dass einige in den USA „den Verstand zu verlieren scheinen“. Die Entscheidung fällt in derselben Woche wie ein Treffen zwischen US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und Wang Yi, das die Spannungen zwischen den USA und China vor den Wahlen im November in Schach halten soll.

Ein neuer 25%-Tarif auf chinesische Schiffs- und Hafenkräne hat insbesondere bei Hafenbetreibern für Besorgnis gesorgt, da die USA keine eigenen Hersteller in diesem Sektor haben. Politiker aus Virginia und Georgia haben die Administration aufgefordert, bestehende Bestellungen von diesen Zöllen auszunehmen. Ebenso forderte die Autoindustrie, darunter Ford Motor, eine Stabilisierung der Zölle auf Batterien und kritische Mineralien bis mindestens 2027, um Investitionen in die US-Produktion zu schützen.

Vom anderen Ende des Spektrums hat der finnische Edelstahlhersteller Outokumpu, der ein Werk in Alabama betreibt, eine Ausweitung der Zölle auf alle in China geschmolzenen und in anderen Ländern verarbeiteten Stahlprodukte gefordert, um Umgehungshandlungen zu verhindern.