Die Kurse deutscher Bundesanleihen gaben am Freitag nach, nachdem die Parteispitzen von CDU/CSU, SPD und Grünen ein umfassendes Verteidigungs- und Infrastrukturpaket vereinbart hatten. Dieses milliardenschwere Finanzpaket wirkte sich direkt auf den richtungsweisenden Euro-Bund-Future aus, der um 0,29 Prozent sank und damit bei 127,20 Punkten notierte.
Zudem stieg die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kurzzeitig auf 2,93 Prozent, pendelte sich aber schlussendlich bei 2,88 Prozent ein. Ein ähnlicher Anstieg war auch in anderen Ländern der Eurozone zu beobachten, wobei die Renditen dennoch klar unter ihren Tageshöchstständen blieben.
Besonders stark sank der Bund-Future in letzter Zeit über die Bedenken hinsichtlich einer stark ansteigenden Staatsverschuldung aufgrund der geplanten Ausgabenprogramme in Deutschland. Mitte der Woche stabilisierte sich der Markt leicht, nachdem Zweifel an einer zügigen Einigung aufgetaucht waren.
Das Abgeordnetenhaus könnte bereits am kommenden Dienstag über das Paket abstimmen, gefolgt von einer erforderlichen Zwei-Drittel-Zustimmung im Bundesrat. Laut Commerzbank-Experte Ralph Solveen bestehen jedoch gute Chancen, dass das Programm zügig durch Bundestag und Bundesrat geht. Die Vereinbarung könnte zudem die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD vereinfachen, da der Konsolidierungsdruck etwas nachgelassen hat.