Die Aktien von Volkswagen zeigten am Montag eine Achterbahnfahrt auf dem Börsenparkett. Nachdem die Wertpapiere im Xetra-Handel zunächst dank einer Einigung im Tarifstreit einen Kursanstieg von 1,6 Prozent verbuchen konnten und damit den höchsten Stand seit Ende Oktober erreichten, kehrte sich das Blatt rasch wieder um. Letztlich schlossen die Titel mit einem Verlust von 1,4 Prozent auf 87,54 Euro und wurden damit zum größten Verlierer im DAX.
Volkswagen plant, bis 2030 über 35.000 Stellen sozialverträglich abzubauen, was dem Konzern jährliche Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro bei den Arbeitskosten einbringen soll. Zudem bietet der Konzern eine neue Beschäftigungssicherung bis 2030 an. Die Befürchtungen über Werksschließungen wurden damit vorerst zerstreut.
Jefferies-Analyst Philippe Houchois merkt jedoch an, dass die Einigung die ursprünglichen Erwartungen sowohl des Managements als auch des Marktes nicht erreicht hat. Er kritisiert eine fehlende Dringlichkeit bei VW angesichts der dynamischen Entwicklungen in der Automobilindustrie. Positiv sei jedoch, dass mögliche Arbeitskämpfe im Januar abgewendet wurden.
UBS-Analyst Patrick Hummel sieht in der Einigung wenig Anreize für den Markt. Die langfristigen Auswirkungen der Einsparungen seien unklar, und die Wahrscheinlichkeit, die angestrebte Marge von 6,5 Prozent bis 2026 zu erreichen, erscheint ihm nun zweifelhafter. Zudem wurde die ursprünglich geforderte zehnprozentige Lohnkürzung in der Vereinbarung durch einen Lohnstopp bis 2027 ersetzt.
Der jüngste Versuch der VW-Aktien, sich zu erholen, erlitt damit einen Rückschlag, nachdem der Kurs zuvor etwas Boden gewonnen hatte. Im laufenden Jahr 2024 belaufen sich die Kursverluste bislang auf über 22 Prozent.