02. Januar, 2025

Wirtschaft

Einigung im Streit um Corona-Schließung: Land NRW und Tönnies erzielen Kompromiss

Einigung im Streit um Corona-Schließung: Land NRW und Tönnies erzielen Kompromiss

Nach über vier Jahren haben das Land Nordrhein-Westfalen und die Unternehmensgruppe Tönnies eine außergerichtliche Einigung erreicht, um den langanhaltenden Rechtsstreit nach der coronabedingten Werksschließung zu beenden. Beide Parteien verkündeten, dass Nordrhein-Westfalen 3,2 Millionen Euro auf ein Treuhandkonto einzahlt, die ausschließlich sozialen Projekten für Arbeitnehmer in prekären Situationen zugutekommen sollen. Dieser Schritt beendet alle verbleibenden rechtlichen Auseinandersetzungen, die im Zuge des Corona-Ausbruchs 2020 auf dem Gelände in Rheda-Wiedenbrück entstanden waren. Gleichzeitig verpflichtet sich Tönnies, zukünftig keine weiteren Schadenersatzansprüche gegen das Land oder lokale Behörden geltend zu machen. Der Betrieb von Tönnies, der sich ab 2025 in Premium Food Group umbenennen wird, war in der Pandemie vorübergehend stillgelegt worden. Der Neustart erfolgte unter strengen Auflagen, die weitreichende Quarantäneanordnungen für Tausende von Mitarbeitern beinhalteten und zu einer Vielzahl offener Gerichtsfälle führten. Mit der vollständigen Abtretung der Vergleichssumme von 3,2 Millionen Euro für soziale Zwecke, zeigt Tönnies auf, sich konstruktiv aus dem langanhaltenden juristischen Konflikt zurückzuziehen. Ein Joint-Venture bestehend aus dem Unternehmen, dem Ministerium und Detmolds Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling wird die Mittelverwendung gezielt festlegen. Im Rahmen der Vereinbarung wird das Land auch Gerichtskosten in Höhe von 108.000 Euro an Tönnies zurückerstatten.