19. September, 2024

Wirtschaft

Einigung im britischen Gesundheitswesen: Assistenzärzte erreichen Lohnerhöhung von 22 Prozent

Einigung im britischen Gesundheitswesen: Assistenzärzte erreichen Lohnerhöhung von 22 Prozent

Nach einer intensiven Phase von Streiks haben die britischen Assistenzärzte ihren Tarifkonflikt mit der Regierung beigelegt. Die British Medical Association (BMA) verkündete, dass die Mitglieder mit einer Zweidrittelmehrheit einem Angebot zugestimmt haben, das eine Lohnerhöhung von insgesamt 22 Prozent über die nächsten zwei Jahre vorsieht.

Der Konflikt erstreckte sich über eineinhalb Jahre und fand nun durch ein Angebot der neu ins Amt getretenen sozialdemokratischen Regierung ein Ende. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft eine Erhöhung von 35 Prozent gefordert. Vor dem Durchbruch hatten bereits andere Ärztegewerkschaften ähnliche Tarifverträge abgeschlossen.

Das britische Gesundheitsministerium kommentierte die Einigung auf der Plattform X und bezeichnete sie als bedeutenden ersten Schritt zur Reduzierung der langen Wartelisten und zur Reform des staatlichen Gesundheitsdienstes (NHS). Der NHS steht allgemein in der Kritik, unterfinanziert zu sein und strukturelle Schwächen aufzuweisen. Millionen von Menschen warten seit Monaten auf Routine-Eingriffe, was durch die wiederholten Streiks zusätzlich verschärft wurde. Die Arbeitsniederlegungen der Jahre 2023 und 2024 verursachten Kosten für die Steuerzahler in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro.

In Zusammenhang mit der Einigung erfolgt auch eine Änderung der Berufsbezeichnung: So wird aus den "assistant doctors" nun "resident doctors". Diese Anpassung soll laut Gewerkschaften die umfangreiche Berufserfahrung der Mediziner besser widerspiegeln, von denen einige bereits mehr als acht Jahre im Beruf tätig sind.