16. März, 2025

Politik

Einigung auf Milliardenpaket: Thüringen sieht historische Chance

Einigung auf Milliardenpaket: Thüringen sieht historische Chance

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt zeigt sich begeistert von der Einigung auf ein milliardenschweres Finanzpaket des Bundes, das er als "historische Chance" bezeichnet. Er äußert, dass besonders das geplante Infrastruktur-Sondervermögen dem Freistaat signifikante Vorteile bringen werde. Moderne Verkehrswege, schnelles Internet, innovative Forschungseinrichtungen und wirtschaftlich attraktive Standorte seien nun in greifbarer Nähe. Voigt zeigt sich überzeugt, dass Thüringen dabei eine führende Rolle einnehmen könne.

Nach intensiven Verhandlungen haben sich Union, SPD und Grüne auf ein umfangreiches Finanzpaket verständigt. Die erforderliche Grundgesetzänderung erfordert die Unterstützung der Grünen, die durchsetzen konnten, dass 100 der 500 Milliarden Euro in Klimaschutzprojekte fließen. Zudem soll das Ziel der "Klimaneutralität bis 2045" festgeschrieben werden. Voigt betont die Bereitschaft Thüringens, Verantwortung für eine zukunftsfähige und lebenswerte Gesellschaft zu übernehmen und sieht darin auch einen Gewinn an Lebensqualität.

In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) fordert Voigt eine unbürokratische Verteilung der Mittel. Ein einfaches Verfahren, das auf Vertrauen in Länder und Kommunen basiert, sei notwendig. Er schlägt vor, das Geld nach dem Königsteiner Schlüssel zu verteilen, um gezielt in Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und Verkehrsinfrastruktur zu investieren.

Jedoch gibt es noch einige Hürden: Das Finanzpaket beinhaltet auch eine Lockerung der Schuldenbremse im Verteidigungsbereich, wofür sowohl der Bundestag als auch der Bundesrat zustimmen müssen. In der Länderkammer benötigt das Vorhaben eine Zweidrittelmehrheit. Hier zeigt sich die thüringische Koalition noch unentschlossen, insbesondere beim Punkt Verteidigung, während das BSW eine Lockerung der Schuldenbremse nur für Verteidigungsausgaben ablehnt. Ein weiteres Zünglein an der Waage könnte Bayern mit seiner CSU-Freien Wähler Koalition sein, da ihre Stimmen entscheidend für die Zweidrittelmehrheit sein könnten.

Noch offen ist, wie sich Landesregierungen mit Beteiligung der FDP, Linken und des BSW positionieren werden. Die FDP ist in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz beteiligt, während das BSW in Brandenburg mitregiert. Die Linke ist in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern an den Regierungen beteiligt.