In einem bedeutenden politischen Schritt haben die Fraktionsspitzen von Union, SPD und Grünen nach intensiven Verhandlungen eine Einigung über ein milliardenschweres Paket für Verteidigung und Infrastruktur erzielt. Diese Entscheidung ist von entscheidender Bedeutung, da die aktuelle Mehrheit im Bundestag am 25. März endet, was den akuten Handlungsdruck erklärt. CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz informierte in einer kurzfristig angesetzten Fraktionssitzung über die erzielte Übereinkunft. Obwohl Details der Kompromisse noch nicht veröffentlicht wurden, könnte das vorliegende Paket bereits am kommenden Dienstag im Bundestag beschlossen werden. Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur finalen Verabschiedung ist die notwendige Zustimmung des Bundesrats, für die eine Zweidrittelmehrheit nötig ist. Die Dringlichkeit dieser Einigung ergibt sich aus der bevorstehenden Konstituierung des neuen Parlaments, in dem CDU, SPD und Grüne nicht mehr die erforderliche Zweidrittelmehrheit besitzen. Die bisherige Übereinkunft der Parteien sieht vor, die Schuldenbremse aufzuweichen, um maßgebliche Mittel für Verteidigungsausgaben freizugeben und ein 500-Milliarden-Euro-freies Sondervermögen für Infrastruktur zu schaffen. Die Gespräche unter der Führung von Friedrich Merz, Lars Klingbeil (SPD) und Alexander Dobrindt (CSU) mit den Grünen-Vertretern Britta Haßelmann und Katharina Dröge kamen nach zahlreichen Sitzungen zu einem vorläufigen Ergebnis. Der CDU-Chef unterbreitete dabei das Angebot, die Schuldenbremse nicht nur für Verteidigungsprojekte, sondern auch für zivile Aufgabenbereiche zu lockern und Teile der Kredite für den Klimaschutz zu reservieren. Doch die Grünen äußerten Zweifel an dem Vorhaben und forderten klare Garantien für finanzielle Klimaschutzverpflichtungen. Die Zeit drängt insbesondere im Bereich Verteidigung, während bei den Infrastrukturmaßnahmen eine potentielle Koalition mit den Linken nicht ausgeschlossen wird. Die SPD könnte sich allerdings in die Bredouille gebracht sehen, da ein getrenntes Vorgehen bei den Paketen riskant erscheint. Sollte das Verteidigungsetat vorzeitig gesichert werden, fürchtet man, dass die Unterstützung der Union für Infrastrukturprojekte womöglich entfällt. Letztendlich bleibt abzuwarten, ob der Bundesrat die notwendigen Mehrheiten findet, angesichts der aktuell noch unsicheren Zustimmungslage der Länder, deren Regierungen sich auf eine gemeinsame Linie einigen müssen.
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Einigung auf Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur: Parteien finden Kompromiss
