Zu Jahresbeginn sind die nach Deutschland importierten Güterpreise unerwartet stark gestiegen, was den höchsten Anstieg seit beinahe zwei Jahren markiert. Der Anstieg der Einfuhrpreise betrug 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Februar 2023, während im Dezember die Zunahme lediglich 2,0 Prozent betrug.
Analysten hatten im Durchschnitt eine Erhöhung um 2,7 Prozent prognostiziert. Im Monatsvergleich stiegen die Importpreise im Januar um 1,1 Prozent. Besonders stark wirkten sich dabei die Kosten für Konsumgüter aus, die auf Jahresbasis um 4,5 Prozent zulegten. Verbrauchsgüter verteuerten sich um 5,2 Prozent im Vergleich zu Januar des Vorjahres, und Gebrauchsgüter waren um 2,2 Prozent teurer.
Die Entwicklung der Einfuhrpreise beeinflusst auch die Verbraucherpreise, die für die Europäische Zentralbank (EZB) als Maßstab für ihre Geldpolitik dienen. Nachdem sich die Inflationsrate im vergangenen Jahr dem Ziel der EZB von zwei Prozent angenähert hatte, senkten die Währungshüter Anfang Juni 2024 mehrfach die Leitzinsen im Zuge der gesunkenen Inflation. Für die bevorstehende Zinsentscheidung der EZB in der nächsten Woche wird trotz der jüngsten Inflationssteigerung in der Eurozone eine weitere Zinssenkung erwartet.