In einem erneuten Kapitel des schwelenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine gerät das unlängst vereinbarte Abkommen über den Schutz der Energieversorgung ins Wanken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, gegen die Vereinbarung zu verstoßen, indem es mit Artillerieangriffen die Stadt Cherson attackiert hat. Dabei wurde auch eine wichtige Energieeinrichtung beschädigt, was zu ernsthaften Stromausfällen führte. Selenskyj äußerte sich hierzu bei einer Pressekonferenz in Paris und forderte eine klare Reaktion der Vereinigten Staaten. Er unterstrich, dass Kiews Geduld mit bloßen Worten erschöpft sei und eindeutige Schritte als Antwort auf den Vertragsbruch erforderlich seien. Die Ukraine hat umfassendes Beweismaterial gesammelt und bereitet sich darauf vor, es Washington zu übermitteln, um die zugesagte Unterstützung einzufordern. Während in Cherson infolge der Angriffe auch der Schienenverkehr beeinträchtigt wurde und dabei zwei Todesopfer sowie mehrere Verletzte zu beklagen sind, beklagt auch Russland die Nichteinhaltung der Abmachung. Kremlsprecher Dmitri Peskow machte geltend, dass Moskau seinerseits keine Attacken auf Energieanlagen mehr starte, hingegen die Ukraine weiterhin Angriffe auf solche Ziele führe. Dabei konnte Moskaus Kritik durch fehlende technische Spezifikationen der Vereinbarung nicht eindeutig belegt werden. Die Spannungen zwischen den beiden Nationen bleiben somit hoch, während die internationalen Partner genau beobachten, wie die verfahrene Situation und der heikle Energiekompromiss sich weiter entwickeln werden.
Politik
Einfragiles Abkommen: Energieinfrastruktur im Fadenkreuz der Konfliktparteien
