18. Oktober, 2024

Märkte

Einflussreiche Händler schüren Debatten über Trumps Wahlchancen auf Prognosemärkten

Einflussreiche Händler schüren Debatten über Trumps Wahlchancen auf Prognosemärkten

Auf den bekannten Prognosemärkten, in denen der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen spekuliert wird, hat eine kleine Gruppe anonymer Händler für eine bemerkenswerte Steigerung von Donald Trumps Chancen gesorgt. Analysen der Financial Times zeigen, dass speziell auf der Kryptowährungsplattform Polymarket Trumps Erfolgswahrscheinlichkeit auf ganze 62 Prozent gestiegen ist.

Diese Entwicklung ist vorwiegend auf das Handeln von vier anonymen Konten zurückzuführen, die seit September insgesamt über 30 Millionen Dollar in Trump-Sieg-Aktien investierten. Die größte dieser Konten trägt den Namen „Fredi9999“, und gemeinsam halten sie die bedeutendsten Anteile am Markt. An manchen Tagen machen ihre Transaktionen bis zu 20 Prozent des gesamten Handelsvolumens im Bereich der Präsidentschaftswetten aus.

Über die Identität dieser Händler ist wenig bekannt, doch Experten vermuten eine Verbindung zwischen den Konten, möglicherweise sogar zu einer einzelnen Person oder Gruppe. Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um französische Investoren und Statistiker handeln könnte, die von 2000 bis 2006 als Händler in New York tätig waren. Trotz ihrer wiederholten Beteuerungen, keine politischen Präferenzen zu haben, glauben sie fest an einen Trump-Sieg und behaupten, die realistischen Chancen lägen bei 75 Prozent.

Bemühungen der Financial Times, mehr über Fredi9999 herauszufinden, blieben erfolglos, und bislang erteilte Polymarket keine Stellungnahme. Ökonom Rajiv Sethi von der Barnard College in New York sieht in den Aktionen der Händler die Möglichkeit, dass eine wohlhabende, kleine Gruppe mit selbstbewussten Ansichten oder sogar mit Insiderwissen den Markt dominiert.

Parallel dazu zeigen Umfragen und Wahlprognosen jedoch keine signifikante Veränderung im Wahlkampfgeschehen. Prominente Stimmen aus Trumps Lager, darunter Elon Musk, loben dennoch die Genauigkeit der Märkte im Vergleich zu traditionellen Umfragewerten. Allerdings sind Unsicherheiten und historische Fehlprognosen, wie im Fall Hillary Clintons 2016, nicht auszuschließen.