Einfluss der US-Wahl auf die deutsche Wirtschaft: Kamala Harris favorisiert

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl sorgt in Deutschland für gespannte Aufmerksamkeit, da der Ausgang laut Experten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) spürbare Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft haben könnte. Eine klare Mehrheit der befragten Finanzmarktexperten sieht in einem Wahlsieg von Kamala Harris positive Impulse für die deutsche Konjunktur. Aus der Analyse des ZEW geht hervor, dass eine beträchtliche Anzahl von Analysten unter einer Präsidentschaft von Harris ein verstärktes Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwartet. So rechnen 45 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einer Beschleunigung des wirtschaftlichen Aufschwungs. Im Vergleich dazu sehen nur sieben Prozent der Befragten in einer erneuten Amtszeit von Donald Trump ein gesteigertes Potenzial für das deutsche BIP. Die Studie, die auf Prognosen für die Jahre 2025 bis 2028 basiert, offenbart, dass das Wachstum der deutschen Wirtschaft unabhängig vom Wahlergebnis moderat ausfällt, jedoch unter Harris etwas deutlicher zunehmen könnte. Die Differenz in der Prognose erreicht bis 2028 0,26 Prozentpunkte. Trotz aller Perspektiven bleibt das BIP-Wachstum in den vier Jahren jedoch unter der Marke von 1,7 Prozent. Die Gründe für diese Einschätzungen sind vielfältig. So sehen die ZEW-Ökonomen Alexander Glas und Lora Pavlova unter Harris Chancen auf Preisstabilität und robuste internationale Finanzmärkte. Im Gegensatz dazu birgt eine Präsidentschaft Trumps das Risiko protektionistischer Maßnahmen, wie erhöhte Zölle, die das deutsche Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten. Vorschläge zur Absicherung der deutschen Wirtschaft umfassen verstärkte Handelsbeziehungen und inländischen Investitionstreibstoff. Unabhängig von diesen erwarteten Szenarien warnten auch Ökonomen vom Ifo-Institut und Econpol Europe vor möglichen erheblichen Folgen für die deutsche Industrie im Falle eines Trump-Sieges, welche höhere Importzölle beinhalten könnte. Besonders getroffen wären dabei die Auto- und Pharmaindustrie, da deutsche Exporte in die USA um fast 15 Prozent sinken könnten. Trumps angekündigte Zollsätze auf Importe aus China und der übrigen Welt würden deutsche Produkte auf dem US-Markt deutlich verteuern.