In einer überraschenden Geste der Diplomatie empfing der designierte US-Präsident Donald Trump die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu einem Abendessen in seinem luxuriösen Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach. Die spontane Einladung, die kurz vor Trumps Amtsübernahme erfolgt, wurde im Vorfeld nicht angekündigt und dauerte nicht einmal fünf Stunden. Meloni, die sich danach wieder unverzüglich auf den Weg nach Rom machte, teilte ein Bild von dem Treffen auf Instagram und lobte den Abend als "schön", wobei sie ihre Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit mit Trump bekundete.
Trump, der Meloni als „fantastische Frau“ preist und ihre Errungenschaften im europäischen Kontext hervorhebt, empfing neben Meloni auch andere europäische Spitzenpolitiker in Mar-a-Lago. Dies spiegelt seine Vorliebe für bestimmte EU-Regierungschefs wider, darunter auch Viktor Orban, während er zu anderen, wie Bundeskanzler Olaf Scholz, nur telefonischen Kontakt pflegte. Die Anwesenheit des designierten US-Außenministers Marco Rubio und des Sicherheitsberaters Mike Waltz verlieh dem Treffen zusätzlichen politischen Glanz.
Der unvorhergesehene Besuch beinhaltete auch ernsthafte Diskussionen über globale Themen. Dazu zählte das Schicksal der italienischen Journalistin Cecilia Sala, die im Iran inhaftiert ist, sowie die Beziehungen zwischen der EU und der USA in geopolitischen Konflikten wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Meloni, eine bekannte Unterstützerin Kiews, hofft, die Rolle Europas im Dialog mit Amerika maßgeblich zu prägen.
Ein weiterer kurioser Aspekt des Treffens war die Fotomontage, die Meloni, Trump und den abwesenden Elon Musk in römischer Kleidung darstellte. Diese visuelle Inszenierung, von Musks italienischem Vertreter Andrea Stroppa mittels Künstlicher Intelligenz erzeugt, sorgte für Heiterkeit und unterstrich die inszenierte Nähe zwischen den drei einflussreichen Persönlichkeiten.
Zum Abschluss des Abends wurde gemeinsam der Film "Eastman Dilemma" angesehen, dessen Thematik sich mit den rechtlichen Vorwürfen rund um Trumps verlorene Präsidentschaftswahl 2020 beschäftigt. Die Allianz zwischen Politik und Kultur zeigte sich hier in einem prägnanten Schlussakkord eines beeindruckenden diplomatischen Abends.