Die Führungsspitze der US-Notenbank Federal Reserve steht vor einer komplexen Lage: Während die Gesamtwirtschaft robust erscheint, wächst die Besorgnis über den schwächeren Arbeitsmarkt. In den jüngsten Kommentaren und Prognosen der Fed-Vertreter deutet sich eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Beschäftigungszahlen an.
Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass die bevorstehenden Arbeitsmarktdaten entscheidend sein könnten. Diese könnten das Bild der wirtschaftlichen Entwicklung klarer zeichnen als andere Indikatoren. Besonders im Fokus steht der Arbeitsmarktbericht für September, der klären könnte, ob die Diskussion um vierteljährliche Zinssenkungen weiterhin Bestand hat oder größere Kürzungen erforderlich sind, falls das Beschäftigungswachstum unerwartet schwächer wird.
Eine im September vorgenommene Zinssenkung um einen halben Punkt wurde von der Fed mit einem erhöhten Risiko steigender Arbeitslosigkeit begründet. Nur wenige Sprecher sahen hingegen das Risiko eines Inflationserhöhens. Der bevorstehende Bericht wird Einblicke bieten, ob sich diese Risiken manifestieren, wobei auch Lohnwachstum und Langzeitarbeitslosigkeit genau betrachtet werden.
Ein Lichtblick bleibt die robuste US-Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent, die als akzeptabel angesehen wird, insbesondere angesichts der zurückgegangenen Inflation. Dennoch ist der kontinuierliche Anstieg der Arbeitslosigkeit besorgniserregend. Fed-Vertreter wie Thomas Barkin betonen, dass obwohl das aktuelle Niveau stabil erscheint, der langfristige Trend kritisch bleibt.
Anleger erwarten aktuell überwiegend eine weitere Zinssenkung um einen Viertelpunkt bei der nächsten Sitzung. Der Arbeitsmarktbericht am Freitag könnte entweder dieses Szenario bestätigen oder neue Diskussionen entfachen. Barkin hob hervor, dass jedes weitere Treffen neue Berichte bringe, die Klarheit verschaffen, und die Fed gegebenenfalls flexibel reagieren könne.