Die Stadt Eindhoven beabsichtigt den Kauf eines bedeutenden Industrieparks, der als Inkubator für die regionale Technologie- und Fertigungsindustrie dient. Dieser Schritt wird besonders wichtig, da der Park auch von dem Chipausrüstungsriesen ASML genutzt wird. Stadtrat Stijn Steenbakkers betont die Notwendigkeit dieses Erwerbs, da verstärkt anerkannt wird, dass staatliche Kontrolle über lebenswichtige Infrastruktur von Vorteil ist.
Der finanzielle Rahmen der geplanten Transaktion bleibt vertraulich, bis das Stadtparlament dem Kauf zugestimmt hat. Eine Entscheidung wird für den 25. Februar erwartet. Der Verkauf eines anderen, noch größeren Industrieparks in Eindhoven, des einst von Philips Electronics entwickelten High Tech Campus, an Singapurs Staatsfonds GIC im Jahr 2021 verdeutlichte die Notwendigkeit, entwickelte Technologien wirksam zu schützen.
Der Brainport Industries Campus, bekannt als BIC-1, wird nicht nur von ASML-Zulieferern genutzt, sondern auch von technischen Schulen, Start-ups und der Softwarefirma Meta. Der Park umfasst etwa 100.000 Quadratmeter Gebäudefläche und umliegendes Gelände, in dem 2.500 Arbeiter und Studenten tätig sind. Der gegenwärtige Besitzer Capreon wird voraussichtlich nach dem Verkauf weiterhin als Standortmanager fungieren.
Eindhoven, das sich zu einem bedeutenden Technologiezentrum entwickelt, plant bereits zusätzliche Brainport-Campi auf benachbartem Gelände in Eigenbesitz, um insbesondere der Expansion von ASML Rechnung zu tragen. Der Bau des ersten neuen Standorts, BIC-2, soll im nächsten Jahr beginnen. Die niederländische Regierung hatte letztes Jahr angekündigt, 2,7 Milliarden Dollar in die Infrastruktur rund um Eindhoven zu investieren, um zu verhindern, dass ASML wesentliche neue Betriebsstätten außerhalb der Niederlande ansiedelt.