16. September, 2024

Wirtschaft

Ein Zeichen von Solidarität: Nissan-Mitarbeiter lernen Gebärdensprache

Ein Zeichen von Solidarität: Nissan-Mitarbeiter lernen Gebärdensprache

Automobilarbeiter bei Nissan in Sunderland, England, zeigen eindrucksvoll, wie Barrieren im Arbeitsumfeld überwunden werden können: Sie haben begonnen, Britische Gebärdensprache zu lernen, um ihre gehörlosen Kollegen besser zu integrieren.

Michael Connolly, selbst tauber Mitarbeiter im Bumper-Paint-Team, äußerte sich begeistert über diese Initiative. Der 45-Jährige kann nun alltägliche Unterhaltungen über Kinder, Urlaubspläne und Fernsehsendungen mit seinen Kollegen führen und zeigte als Reaktion darauf ein universelles Zeichen: Zwei Daumen nach oben.

Das gesamte 25-köpfige Team hat seit Anfang des Jahres Britische Gebärdensprache gelernt. „Ich freue mich, dass alle Gebärdensprache für uns gelernt haben, weil ich zwar Lippenlesen kann, aber meine Grenzen habe“, erklärte Connolly im Interview.

Die Initiative entstand im Rahmen eines umfassenderen Effizienzplans für das Werk, das Modelle wie den Qashqai und Juke produziert. Supervisor John Johnson erläuterte, dass das Team entschied, die Barriere zwischen hörenden und gehörlosen Mitarbeitern durch das Erlernen der Gebärdensprache abzubauen. Diese Entscheidung ist bemerkenswert, so Teri Devine von der Royal National Institute for Deaf People, da nur wenige Arbeitgeber diesen Schritt gehen.

Die Wichtigkeit der Inklusion von gehörlosen Menschen in alltägliche Gespräche wird durch Forschung unterstützt, so Devine weiter. Auch Cary Cooper, Professor für Organisationspsychologie an der Alliance Manchester Business School, betont die positiven Auswirkungen von Freundlichkeit am Arbeitsplatz auf die Produktivität.

Durch die neu gewonnene Kommunikationsmöglichkeit wurde nicht nur eine effizientere Arbeitsumgebung geschaffen, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Teams gestärkt. „Man kann nun fragen: Was hast du am Wochenende gemacht? Wie waren die Fußballergebnisse?“, so Cooper. Dies geht weit über technische Abstimmungen hinaus und festigt die Beziehungen im Team.