26. Dezember, 2024

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Ein Wettlauf gegen die Zeit: Brasiliens Tierärzte kämpfen um das Leben eines Reihers

Ein Wettlauf gegen die Zeit: Brasiliens Tierärzte kämpfen um das Leben eines Reihers

In Rio de Janeiro steht eine Gruppe engagierter Tierärzte vor einer herausfordernden Mission: Sie müssen einen Reiher retten, der mit einem Plastikbecher in seiner Kehle entdeckt wurde. Sollte das Objekt nicht baldmöglichst entfernt werden, könnte der Vogel innerhalb von fünf Tagen versterben. Jeferson Pires, ein erfahrener Biologe und Tierarzt, hatte den Reiher erstmals entdeckt. Er arbeitet am Zentrum für Wildtiere des Estacio College und teilte den Vorfall auf seinen sozialen Medien. Solche Funde sind keine Seltenheit, betont Pires gegenüber Reuters – doch der spezifische Fall sei einzigartig. Der Plastikbecher eines populären Guarana-Getränks, der sich im Hals des Vogels verkeilt hat, ist außergewöhnlich groß. Ohne die Möglichkeit zu fressen, droht der Reiher zunehmend zu schwächen und letztlich an Hunger zu sterben. Isabelle de Loys, eine engagierte Umweltschützerin, sieht dieses Ereignis als Symptom größerer Umweltprobleme Brasiliens. 'Die Menschheit hat noch nicht begriffen, dass wir die Natur benötigen, um zu überleben – jedoch benötigt die Natur uns nicht,' merkt sie an. Im Fokus der Rettung steht eine Kocoi-Reiher, die größte Reiherart Lateinamerikas. Der Plan ist, den Vogel einzufangen, sobald er geschwächt und unfähig zu fliehen ist. Eine Operation soll den Plastikbecher aus der Speiseröhre entfernen und das Leben des Tieres retten. Mit einer Größe von etwa 1,25 Metern und einer Flügelspannweite von rund 1,80 Metern ist dies durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe.