14. März, 2025

Wirtschaft

Ein Weckruf für Europa: Lagarde warnt vor Handelskrieg

Ein Weckruf für Europa: Lagarde warnt vor Handelskrieg

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen eines von Donald Trump ausgelösten Handelskrieges gewarnt. Insbesondere die USA würden die größten Konsequenzen tragen müssen, so Lagarde in einem Interview mit der BBC. Ein ernsthafter Handelskrieg könnte nicht nur das globale Wachstum dämpfen, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Inflation haben, vor allem in den Vereinigten Staaten. Lagarde betonte, dass die erratische Tarifpolitik der Trump-Administration, die durch sich widersprechende Entscheidungen gekennzeichnet sei, zu einer nie dagewesenen Unsicherheit geführt habe. Diese Situation zwinge zur erhöhten Wachsamkeit. Die EZB-Chefin hob hervor, dass der Welthandel immer dann Schäden erleidet, wenn Handelskriege entbrennen, und dass die gegenwärtige Situation keine Ausnahme bildete. Seit der Einführung der US-Zölle auf Stahl- und Aluminium, die laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft mehr Nach- als Vorteile für die amerikanische Wirtschaft bringen, hat die EU Gegenmaßnahmen angekündigt. Ab dem 1. April sollen Produkte wie Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter mit Zöllen belegt werden. Insgesamt könnten US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro betroffen sein. Als Vergeltung drohte Trump mit massiven Zöllen auf europäische alkoholische Getränke, wie Wein und Champagner. Trotz der drohenden Handelsspannungen erkennt Lagarde auch positive Aspekte in der aktuellen Lage. Sie sieht darin einen „großen Weckruf für Europa“ und verweist auf die Anstrengungen, die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. Diese Herausforderungen böten die Gelegenheit, einen neuen europäischen Moment zu erleben, der die Länder näher zusammenrücken lassen könnte.