29. Januar, 2025

Märkte

Ein unerwartetes Comeback: Zigarettenabsatz in Deutschland steigt erstmals seit 2019

Ein unerwartetes Comeback: Zigarettenabsatz in Deutschland steigt erstmals seit 2019

Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes überraschen: Der Absatz von Zigaretten in Deutschland verzeichnete 2024 zum ersten Mal seit 2019 wieder einen Anstieg. Insgesamt wurden 66,2 Milliarden Zigaretten versteuert, was einem Zuwachs von 3,5 Prozent oder 2,2 Milliarden Stück im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch bei anderen Tabakprodukten zeigte sich 2024 Wachstum. Der steuerlich erfasste Tabak-Feinschnitt nahm um 6,7 Prozent auf 25.152 Tonnen zu, während der Absatz von Zigarren und Zigarillos mit 0,2 Prozent Steigerung auf 2,3 Milliarden Stück eher stabil blieb. Verantwortlich für dieses Plus sei ein Vorzieheffekt im Zuge der für 2025 angekündigten Tabaksteuererhöhung, erklärten die Statistiker. Langfristig betrachtet hat sich der Zigarettenabsatz jedoch deutlich verändert. Im Vergleich zu 1991 fiel er um mehr als die Hälfte, von damals 146,5 Milliarden Zigaretten auf das heutige Niveau. Der Pro-Kopf-Verbrauch reduzierte sich von 1.831 auf 784 Zigaretten bis 2024, begünstigt durch Gesetze wie Rauchwarnhinweise und Werbeverbote, zusammen mit kontinuierlichen Steuererhöhungen. Bemerkenswert ist der kräftige Anstieg des Absatzes von Wasserpfeifentabak, der 2024 um drei Viertel auf 1.274 Tonnen zulegte. Der Grund dafür ist eine Anpassung der Tabaksteuerverordnung, die es seit Juli 2024 erlaubt, wieder alle Packungsgrößen anzubieten, nachdem eine zeitweilige Begrenzung auf 25-Gramm-Packungen aufgehoben wurde. Im Gegensatz dazu sank der Absatz von traditionellem Pfeifentabak um gut 21 Prozent auf 314 Tonnen. Die versteuerte Menge an Ersatzmitteln wie Liquids für E-Zigaretten wuchs ebenfalls um 3,5 Prozent auf 1,3 Millionen Liter.