21. Februar, 2025

Politik

Ein Tag der Trauer: Israel und Hamas vor heikler Übergabe

Ein Tag der Trauer: Israel und Hamas vor heikler Übergabe

Die islamistische Hamas plant erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs im Vorjahr, die Leichen mehrerer nach Israel entführter Menschen zu übergeben. Medienberichte und Angaben der Hamas zufolge handelt es sich um vier Verstorbene, darunter eine Mutter mit zwei Kleinkindern, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Ein älterer Mann gehört ebenfalls zu den Opfern. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnet den Tag als besonders schmerzvoll für die Nation und betont, die internationale Gemeinschaft solle ebenfalls betroffen sein angesichts der grausamen Ereignisse. Nach der Übergabe der Leichen durch das Rote Kreuz sollen diese in einem forensischen Institut nahe Tel Aviv identifiziert werden. Die Klärung des Schicksals der Bibas-Familie bleibt indes vage. Videoaufnahmen der entführten Schiri Bibas und ihrer beiden Söhne gingen weltweit viral, doch ihre mutmaßliche Tötung durch Bombardements konnte bisher nicht bestätigt werden. Der Vater der Kinder wurde kürzlich freigelassen, zeigt sich jedoch zutiefst erschüttert über den Verlust seiner Familie. Das Rote Kreuz ruft zu einer respektvollen und privatsphärenschützenden Übergabe auf. Israelische Medien berichten von einer geplanten Freilassung aller seit Kriegsbeginn inhaftierten Frauen und Minderjährigen im Gegenzug, die nicht an bewaffneten Kämpfen beteiligt waren. Für Samstag ist die Freilassung weiterer Geiseln geplant, während ein mehrstufiges Abkommen insgesamt die Freilassung von 33 Geiseln vorsieht. Unterdessen sieht sich die israelische Armee mit Vorwürfen der Misshandlung palästinensischer Gefangener konfrontiert. Anklage gegen fünf Reservisten wurde erhoben, die einen Häftling, mutmaßlich ein Hamas-Mitglied, brutal misshandelt haben sollen. Die israelische Militärstaatsanwaltschaft spricht von umfangreichen Beweisen, einschließlich medizinischer Berichte und Überwachungsaufnahmen, die das Ausmaß der Gewalt dokumentieren. Erneute Schlagzeilen über die harten Haftbedingungen werfen Fragen über den Umgang mit palästinensischen Häftlingen auf.