05. Januar, 2025

Wirtschaft

Ein stürmisches Jahr für den britischen Einzelhandel: Ladenschließungen erreichen neue Höhen

Ein stürmisches Jahr für den britischen Einzelhandel: Ladenschließungen erreichen neue Höhen

Der britische Einzelhandel durchlebte im Jahr 2024 turbulente Zeiten, geprägt von der täglichen Schließung von rund 37 Geschäften. Wie aus vorläufigen Zahlen des Centre for Retail Research (CRR) hervorgeht, mussten insgesamt 13.479 Läden – von den Haupteinkaufsstraßen bis hin zu kleinen Einkaufspassagen – ihre Pforten für immer schließen. Im Vergleich zu den 10.494 Schließungen aus dem Jahr 2023 entspricht dies einem dramatischen Anstieg von 28,4 Prozent.

Besonders hart getroffen wurden unabhängige Einzelhändler, vorwiegend solche mit nur einem Laden, aber auch solche mit bis zu fünf Filialen. Von ihnen verabschiedeten sich im Jahr 2024 ganze 11.341 Geschäfte von der Bildfläche. Bereits im Vorjahr machten sie 74,5 Prozent der Schließungen aus, was 7.793 Läden entsprach.

Joshua Bamfield, Forschungsdirektor beim CRR, kommentierte in einem Interview mit dem Guardian: "Die Ergebnisse für 2024 zeigen, dass die Zahl der Ladenschließungen insgesamt nicht so schlecht war wie in den Jahren 2020 oder 2022, sie sind aber dennoch beunruhigend, wobei sich die Aussichten für 2025 weiter verschlechtern werden."

Mehr als die Hälfte der Schließungen im Jahr 2024 war auf Insolvenzen zurückzuführen, wobei 7.537 Geschäfte betroffen waren. Nahezu 6.000 Filialen wurden im Rahmen von Kosteneinsparungsstrategien geschlossen, sowohl bei großen Ketten als auch bei unabhängigen Einzelhändlern, die ihren Betrieb endgültig einstellten.

Die Herausforderungen im Einzelhandelssektor wurden durch den Zusammenbruch mehrerer bedeutender Ketten im Laufe des Jahres verdeutlicht: Homebase, the Body Shop, Lloyds Pharmacy, Carpetright und Ted Baker mussten alle ihren Betrieb einstellen.

In einem von CRR zuvor veröffentlichten Bericht wurde die alarmierende Zahl von rund 170.000 verlorenen Arbeitsplätzen im britischen Einzelhandel im gleichen Zeitraum hervorgehoben. Bamfield prognostizierte für 2025 einen weiteren Anstieg der Schließungen, mit geschätzten 17.350 Schließungen, wobei die Unabhängigen voraussichtlich etwa 14.660 davon ausmachen werden. Die Gesamtzahl der Arbeitsplatzverluste wird für das kommende Jahr auf 201.953 geschätzt.