20. Dezember, 2024

Märkte

Ein Sturm auf dem Börsenparkett: Was die Fed mit ihren Zinsplänen auslöste

Ein Sturm auf dem Börsenparkett: Was die Fed mit ihren Zinsplänen auslöste

Ein jäher Sturm erfasste am Mittwoch die Aktienmärkte, als die US-Notenbank Federal Reserve signalisierte, dass sie im kommenden Jahr weniger Zinssenkungen erwartet. Dies führte zu einem sprunghaften Rückgang des Dow Jones um etwa 1.100 Punkte oder 2,5 Prozent, markierte zugleich den zehnten Verlusttag in Folge und ließ den S&P 500 um fast 3 Prozent absinken. Dieser Einbruch stellt den größten Rückgang nach einer Fed-Sitzung seit 2001 dar, wie von Deutsche Bank Research mitgeteilt wurde.

Die unerwartete Wende brachte eine zentrale Frage in den Raum: Handelt es sich um einen vorübergehenden Rückschlag auf dem Weg zu weiteren Kursgewinnen, oder steht uns ein längerer Abwärtstrend bevor?

Experten, die sich zu Wort meldeten, interpretieren den Abverkauf als ein böses Omen für kommende turbulente Zeiten, insbesondere in Hinblick auf eine mögliche Verlängerung der Phase hoher Zinsen und die Unsicherheit über die wirtschaftliche Zukunft unter dem angehenden Präsidenten Donald Trump. Dennoch wird der aktuellen Wirtschaftslage für die mittlere und lange Frist ein positives Fundament attestiert.

Wie Ed Yardeni, Präsident von Yardeni Research und früherer Chefstratege bei Deutsche Bank, im Gespräch erklärte, habe man sich monatelang an steigende Märkte gewöhnt, sodass jetzt mit höherer Volatilität zu rechnen sei. Dennoch sei die Wirtschaftslage grundsätzlich solide, was positiv stimme.

Bereits am Donnerstagmorgen zeigten sich erste Zeichen einer Erholung, als der Dow etwa 250 Punkte oder 0,6 Prozent zulegte und der S&P 500 um 0,7 Prozent stieg. Auch der Nasdaq verzeichnete fast 1 Prozent Zuwachs.

Der Hintergrund der Nervosität war die Bekanntmachung der Fed, dass die Zinsen zwar um ein Viertelprozent gesenkt, gleichzeitig jedoch weniger zukünftige Zinssenkungen als noch vor einigen Monaten erwartet wurden. Demnach sind im nächsten Jahr nur noch eine Senkung um einen halben Prozentpunkt sowie 2026 eine weitere vorgesehen.

In langfristiger Perspektive fördern niedrigere Zinsen normalerweise die wirtschaftliche Aktivität, kurbeln Wachstum an und sichern den Arbeitsmarkt ab. Verlängerte Perioden hoher Zinsen könnten theoretisch diese Effekte schmälern.

„Der Markt hat einen kleinen Tobsuchtsanfall erlitten,“ beschrieb Ivan Feinseth von Tigress Financial die Situation. Laut Experten liegt die Reaktion der Investoren nicht nur in den geänderten Plänen selbst, sondern auch in den von Fed-Chef Jerome Powell gegebenen Begründungen.