Bessent, der als Hauptarchitekt hinter dem umstrittenen „Project 2025“ der Heritage Foundation steht, wird künftig Seite an Seite mit Vought agieren, um die wirtschaftspolitischen Zielsetzungen der Trump-Administration umzusetzen. In seiner Rolle als ranghöchster finanzpolitischer Entscheidungsträger der Nation wird er sich durch die politischen Geflechte Washingtons bewegen, internationale wirtschaftspolitische Diplomatie vorantreiben und Wall Street-Expertise in Krisensituationen einbringen müssen. Investoren und Finanzinstitute werden seine Arbeit aufmerksam verfolgen, auf der Suche nach Vorhersehbarkeit und Stabilität.
Schon jetzt verschafft sich Bessent Gehör, indem er die US-Währungspolitik aufs Tableau bringt, ohne jedoch ein klares Bekenntnis zur gezielten Abwertung des Dollars abzugeben. Er steht im Widerspruch zu Trumps Ansicht aus dessen erster Amtszeit, in der der damalige Präsident den starken Dollar für nachteilhaft für amerikanische Hersteller erklärte und staatliche Eingriffe zur Steuerung des Dollarwerts erwog.
Der zukünftige Finanzminister wird nicht nur zum Kandidatenkreis für den Vorsitz der Federal Reserve beraten, sondern auch damit befasst sein, der erweiterten Steuerpolitik seines Vorgängers Nachdruck zu verleihen. Kritik äußerte er an der Regierung Biden bezüglich des Umgangs mit der Verschuldung und befürwortet eine Erweiterung der „Freundschaftsstrategie“ zu Handelspartnern.
Selbst während seiner Karriere als Manager bei George Soros, wo er mit einem spektakulären Währungsgeschäft 1992 Berühmtheit erlangte, bewies Bessent sein Gespür für globale Finanzmärkte. Diese Expertise prädestiniert ihn dazu, Trumps wirtschaftliche Visionen zu realisieren, indem er an Steuerpläne anknüpft und auf internationaler Bühne als führender US-Vertreter agiert. Bessent, auch als „fiscal hawk“ bezeichnet, könnte laut Meinungen von Branchenkennern wie Glen Capelo und Stan Druckenmiller die Finanzpolitik neu ausrichten und die Märkte wieder in Einklang mit den staatlichen Ausgaben sehen.
Bessents Mission wird es sein, die Herausforderungen der Staatsverschuldung und wirtschaftlichen Stabilität zu bewältigen. Angesichts eines drohenden Schuldenlimits an der Jahreswende steht ihm eine anspruchsvolle Aufgabe bevor, die nicht ohne exklusive Strategien zur Liquiditätssteuerung gemeistert werden kann.