Der Chef des UN-Klimasekretariats hat die führenden Wirtschaftsmächte zu klaren Unterstützungssignalen für globale Klimafinanzierungsanstrengungen aufgerufen. In einem Schreiben an die G20 hob Simon Stiell, Exekutivsekretär der UN-Klimarahmenkonvention, die Bedeutung eines starken Engagements hervor, um die Finanzierung zu erhöhen und die Schuldenlast für die verwundbarsten Länder zu senken. Diese sollten nicht durch Schuldenrückzahlungen daran gehindert werden, entschlossene Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Geschäftsführer aus der Wirtschaft unterstrichen Stiells Aufruf. Sie zeigten ihre Besorgnis über den schleppenden Fortschritt und die unzureichende Konzentration bei den Klimaverhandlungen in Baku. "Wir fordern die Regierungen, angeführt von der G20, dazu auf, die Weichen für einen beschleunigten Wechsel zu sauberer Energie zu stellen", so eine Koalition von Unternehmensgruppen in einem eigenen Schreiben.
Das Gelingen des diesjährigen UN-Klimagipfels hängt stark davon ab, ob sich Länder auf neue Finanzziele einigen können. Entwicklungsländer benötigen bis zum Jahrzehntende jährlich mindestens eine Billion Dollar, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Doch die Verhandlungen kommen nur schleppend voran, und der Entwurf des Abkommens ist trotz mehrerer Kürzungen noch immer umfangreich.
Der schwedische Klimaunterhändler Mattias Frumerie äußerte, dass die größten Streitpunkte in den Finanzgesprächen noch ungelöst seien: die Höhe des Ziels und die Frage, welche Länder zahlen sollen. Zudem blockieren laut europäischen Verhandlungsführern große ölproduzierende Nationen wie Saudi-Arabien Diskussionen über die Energiewende weg von fossilen Brennstoffen. Eine Stellungnahme der saudischen Regierung steht noch aus.