Die Beziehung zwischen Bill Gates und Warren Buffett begann im Sommer 1991, als Mary Gates ihren Sohn, den Microsoft-Magnaten, dazu überredete, den 4. Juli am Hood Canal zu verbringen. Hier sollte er dem impulsiven Finanzgenie aus Omaha begegnen. Trotz eines holprigen Starts dauerte es nicht lange, bis die beiden Männer im Gespräch vertieft elf Stunden miteinander verbrachten. Eine unersättliche Neugier und tiefgehende Fragen über das Softwaregeschäft seitens Buffett schufen eine Grundlage für eine lebenslange Freundschaft.
Die Freundschaft der beiden Milliardäre manifestierte sich über Jahrzehnte hinweg in gemeinsamen Aktivitäten wie Bridge-Spielen und philanthropischen Projekten. Trotz ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten – Buffett als schalkhafter Kommunikator und Gates als analytischer Arbeitstier – gelang es ihnen, eine bemerkenswert enge Bindung zu knüpfen. Diese Solidarität wurde 2004 sichtbar, als Gates in Buffets Vorstand von Berkshire Hathaway eintrat, ein Akt der Freundschaft, der Gates' Rücktritt vom Vorstandsplatz bei Icos erforderte.
Auf öffentlichen Veranstaltungen wie den jährlichen Berkshire-Versammlungen faszinierte das Duo die Zuschauer mit fröhlichen Auftritten, darunter das Verteilen von Eiscreme und spontane Ping-Pong-Matches. Dennoch offenbarten sich in letzter Zeit Risse in ihrer Beziehung, besonders sichtbar in ihren unterschiedlichen Lebensstilen und der Verwaltung ihrer Reichtümer. Buffett, bekannt für seine Bescheidenheit und sparsamen Lebensstil, stand konträr zu Gates' luxuriösem Lebensstil und der Expansionsfreude seiner Stiftung.
Die Spannungen wurden mit Buffetts Entscheidung offensichtlich, seine verbleibende Millionenspenden nach seinem Tod nicht mehr an die Gates Foundation zu überweisen – eine Aufkündigung, die das Ende einer Ära andeutet.
Buffetts Philanthropie war immer von den Prinzipien des "Gospel of Wealth" von Andrew Carnegie inspiriert, das er Gates als Leitfaden geschenkt hatte. Dies führte zur monumental bedeutenden Ankündigung im Jahr 2006, wo Buffett erklärte, fast sein gesamtes Vermögen zu wohltätigen Zwecken zu spenden, mit einem großen Teil davon an die Gates Foundation.
Seitdem hat die Gates Foundation riesige Summen investiert, um globale Probleme zu lösen, darunter Impfstoffe, öffentliche Gesundheit und Armutsbekämpfung. Doch die Beziehung zwischen den beiden wurde durch Gates' zunehmend kontroverses Auftreten und die stagnierenden Innovationsansätze seiner Stiftung erschüttert.
In einem Zeitalter, in dem philanthropische Maßnahmen verstärkt unter die Lupe genommen werden, bleibt die Frage bestehen, wie die nächste Generation mit diesen milliardenschweren Vermächtnissen umgehen wird. Trotz dieser Herausforderungen bleibt ein bleibendes Vermächtnis von Freundschaft und gemeinsamer Vision bestehen, welches die Welt nachhaltig beeinflusst hat.