13. Februar, 2025

Politik

Ein realistisches Szenario für die Ukraine?

Ein realistisches Szenario für die Ukraine?

In einem bemerkenswerten Statement hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth in Brüssel eine klare Linie für die amerikanische Position im Ukraine-Konflikt skizziert. Präsident Donald Trump führt die Gespräche auf US-Seite und hält dabei alle Fäden in der Hand. Dies betonte Hegseth nach einem Treffen mit seinen Nato-Amtskollegen und wies darauf hin, dass die von ihm genannten Rahmenbedingungen für einen Friedensdeal keineswegs abschließend seien. Vielmehr obliege es einzig Trump, die endgültigen Bedingungen festzulegen.

Zur Frage, ob die Ukraine mit einem erzwungenen Deal rechnen müsse, äußerte sich Hegseth ausweichend: "Letztlich liegt diese Entscheidung nicht bei mir." Die Verhandlungen würden von Trump vorangetrieben und könnten nicht garantieren, dass alle Parteien ihre Wünsche erfüllt sehen. Dabei spielte Hegseth auch auf die Unmöglichkeit einer Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen von 2014 an, eine Einschätzung, die er als realistische Sichtweise bezeichnete und nicht als Zugeständnis an Russland.

Überraschend klar umriss Hegseth auch die Unwahrscheinlichkeit einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine als Ergebnis der Verhandlungen. Ebenso schloss er die Entsendung von US-Truppen in die Ukraine kategorisch aus und betonte, dass die Europäer hier weitgehend eigenverantwortlich handeln müssten.

In einer dynamischen Entwicklung hat Präsident Trump direkt nach Hegseths Rede den telefonischen Austausch mit den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj, bestätigt. Ein baldiges persönliches Treffen mit Putin scheint ebenfalls auf der Agenda zu stehen, ein Schritt, der die USA in eine zentrale Vermittlerrolle ohne die direkte Beteiligung europäischer Verbündeter rückt.