Nach 20 Monaten intensiver Beobachtung der Insolvenz der Diamond Sports Group fällte Richter Christopher Lopez sein Urteil - und das mit einem Hauch Baseball-Romantik. Der bekennende Fan der „alten Schule“ ließ seine Begeisterung für die Texas Rangers regelmäßig in die gerichtlichen Erörterungen einfließen. „Jemand wird den Fernseher einschalten und die Detroit Tigers spielen sehen können, und das ist wichtig“, betonte Lopez und unterstrich so die Bedeutung des Baseballs für den amerikanischen Alltag.
Richter Lopez gab grünes Licht für den Sanierungsplan von Diamond. Die Senderechte für sechs Major League Baseball (MLB)-Klubs sind gesichert, darunter die Atlanta Braves und die Tampa Bay Rays. Dies markiert zwar einen Rückgang im Vergleich zu den 14 Klubs vor der Insolvenz, jedoch ist Diamond entschlossen, seine Position durch strategische Streamingrechte zu festigen. Dabei zielt die Gruppe darauf ab, die 2025-Saison gestärkt zu beginnen.
Im Zuge der Umstrukturierung hat Diamond seine Schuldenlast von rund 8,67 Milliarden auf 200 Millionen Dollar reduziert. Dennoch bleibt der Weg steinig: Bis 2027 wird ein Verlust von 26% der TV-Abonnenten prognostiziert, was einem Schwund von 3,6 Millionen zahlenden Kunden entspricht. Auch der Markt der Pay-TV-Bundles schrumpft rasant, was selbst altbewährte Kabelanbieter vor Herausforderungen stellt. Um diesen Verlusten entgegenzuwirken, hat das Unternehmen seine Kostenstruktur angepasst und plant, die Entschädigungen an seine Teampartner um nahezu 35% zu senken.
Nichtsdestotrotz drücken einige Partner vorsichtiges Optimismus aus. Derek Schiller, Präsident der Atlanta Braves, zeigte sich hoffnungsvoll in Bezug auf den zukünftigen Erfolg von Diamond und hob die Bedeutung des Sanierungsplans für beide Seiten hervor.
Für viele wird die Insolvenz-Dramatik von Diamond nun von einer Perspektive des Aufschwungs abgelöst, obgleich die Herausforderungen im Fernsehgeschäft bestehen bleiben. Richter Lopez beendete mit Dankesworten an die beteiligten Anwälte und einem besonderen Glückwunsch an seine juristischen Mitarbeiter, die kürzlich die Anwaltsprüfung bestanden haben - ein menschlicher Abschluss in einem sonst sehr geschäftlichen Prozess.