Anleger weltweit werfen einen frischen Blick auf ihre Handelsstrategien, nachdem Donald Trump, der neu gewählte US-Präsident, mit einer Reihe von Ankündigungen für Aufruhr gesorgt hat. Über soziale Medien ließ er verlauten, dass er vom ersten Tag seiner Präsidentschaft an neue Zölle auf Importwaren aus Mexiko, Kanada und China erheben wird. Diese unerwarteten Tweets ließen die Devisenmärkte prompt reagieren: Der US-Dollar stieg um mehr als 2% gegenüber dem mexikanischen Peso und etwa 1,4% gegenüber dem kanadischen Dollar, bevor er sich auf einem Plus von rund 1% einpendelte. Im Gegensatz dazu verhielten sich die asiatischen Aktienmärkte relativ stabil, da Investoren Trumps Verknüpfung der Zölle mit dem Drogenschmuggel eher als Teil eines Verhandlungsspielraums deuten. George Boubouras von K2 Asset Management sieht in Trumps Ankündigungen eine klare Botschaft gegen die Verlagerung von Produktionsstätten nach Nordamerika. Dies sorgt insbesondere bei Automobilherstellern für Unruhe, da es gegen das Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada verstoßen könnte. Infolgedessen erlitten Aktien von Unternehmen wie Honda einen deutlichen Rückgang. Interessanterweise verzeichnete auch der Elektronikriese Foxconn, der mit Nvidia eine Fertigungsstätte in Mexiko errichtet, bedeutende Kursverluste. Marktanalysten gehen jedoch davon aus, dass Verhandlungen zu einem weniger harschen Ergebnis führen könnten als bisherige Ankündigungen vermuten lassen. Robert St Clair von Fullerton Fund Management bleibt optimistisch, dass Trumps Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie zu steigern, mit maßvollen Maßnahmen verfolgt wird. Dennoch bleibt die Unberechenbarkeit und der medienintensive Verhandlungsstil des Präsidenten eine Quelle konstanten Hintergrundrauschens. Solange nicht klar ist, welche konkreten Auswirkungen Trumps Politik haben wird, raten Experten wie Jon Withaar von Pictet Asset Management zur Vorsicht. Anleger sollten sich auf volatile Monate einstellen, während sich die Märkte auf eine Präsidentschaft einstellen, die stark an die turbulenten Jahre 2016 bis 2020 erinnert.