Mit der Berufung von Dr. Mehmet Oz für eine Schlüsselposition im Gesundheitswesen hat der designierte US-Präsident Donald Trump nicht nur einen weiteren TV-Star in sein Team geholt, sondern auch einen überzeugten Befürworter der erweiterten Rolle des Privatsektors im Medicare-System gewonnen. Trump gab am Dienstag bekannt, dass der Moderator der beliebten Talkshow künftig die Leitung der Centers for Medicare and Medicaid Services übernimmt. Diese entscheidende Behörde beaufsichtigt Gesundheitsprogramme, die rund 160 Millionen Amerikaner abdecken. Mit der Wahl von Oz für diesen Posten entschied sich Trump für eine unkonventionelle Lösung in einer Position, die normalerweise an erfahrene Bürokraten oder Politikexperten vergeben wird. In seiner vorherigen Amtszeit hatte Trump Seema Verma, eine bekannte Kritikerin von „Obamacare“, mit dieser Aufgabe betraut. Dr. Oz ist vor allem für seine medizinischen Ratschläge bekannt, hat sich jedoch auch als engagierter Fürsprecher für Medicare Advantage, einem umstrittenen Programm, das Senioren private Versicherungslösungen als Alternative zur traditionellen Medicare bietet, hervorgetan. In seinen Shows bewarb Oz Medicare Advantage aktiv und ermutigte Zuschauer zu einem Wechsel. Während der COVID-Pandemie schlug Dr. Oz sogar ein universelles Krankenversicherungsmodell vor, das er „Medicare Advantage for All“ nannte und alle Nicht-Medicaid-Empfänger in private Medicare-Pläne verschieben würde, finanziert durch eine 20-prozentige Lohnsteuer. Bei seinem erfolglosen Senatslauf 2022 in Pennsylvania blieb Oz in Bezug auf seine gesundheitspolitische Vision vage, betonte jedoch erneut seine Unterstützung für die Ausweitung von Medicare Advantage.