Eine bahnbrechende Studie der University of Cambridge schlägt vor, dass Flugzeuge langsamer fliegen und damit ihren CO₂-Ausstoß maßgeblich senken könnten. Die Forscher fanden heraus, dass eine 15-prozentige Reduktion der Fluggeschwindigkeit den Treibstoffverbrauch um 5-7 Prozent verringern würde. Trotz potenzieller Nachteile – etwa geringere Produktivität der Airlines und mögliche Unzufriedenheit der Passagiere, insbesondere auf Langstreckenflügen – empfehlen die Wissenschaftler diese Maßnahme, um den Flugverkehr nachhaltiger zu gestalten. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören auch der beschleunigte Austausch älterer Flugzeuge sowie die optimierte Nutzung von Maschinen für die Distanzen, für die sie gebaut wurden. Professor Rob Miller, Direktor des Whittle Laboratory, betonte, dass diese Veränderungen eine umfassende Umstrukturierung des gesamten Systems erfordern würden. Weder Fluggesellschaften noch Hersteller oder Flughäfen seien in der Lage, diese Herausforderung alleine zu bewältigen. Zukünftige Flugzeuge müssten möglicherweise spezifisch für Kurzstreckenflüge von bis zu 2.000 Kilometern entwickelt werden. Derzeit dominieren Airbus A320 und Boeing 737 den Kurzstreckenbereich in Europa, obwohl sie für längere Reichweiten von bis zu 6.000 Kilometern ausgelegt sind. „Flugzeuge, die für längere Strecken ausgelegt sind, sind schwerer und dadurch weniger effizient. Wenn Flugzeuge für ihre tatsächlichen Einsatzstrecken konzipiert werden, ergibt sich ein Vorteil im Treibstoffverbrauch und eine höhere Effizienz“, so Miller weiter. Zusätzlich untersucht die Branche die Nutzung nachhaltiger Flugkraftstoffe als weiteren Schritt zur Dekarbonisierung. Hierbei bleibt jedoch die Frage der Kosteneffizienz im Raum. Zusammengefasst stellt die Studie der University of Cambridge nicht nur einen neuen Kurs für die Luftfahrtbranche vor, sondern auch eine komplexe Herausforderung, die nur durch Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure bewältigt werden kann.