Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland hat erneut Höchststände erreicht. Wie Tina Andres, Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), berichtet, steuert die Branche trotz inflationsbedingter Zurückhaltung der Verbraucher erneut auf einen Rekordumsatz zu. Ein nicht unerheblicher Anteil dieses Wachstums resultiert aus einer verstärkten Nachfrage, da immer mehr Konsumenten ein gesteigertes Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz entwickeln.
Neben der Umsatzsteigerung wächst auch die Bio-Anbaufläche, wenn auch in geringerem Tempo. Diese Diskrepanz könnte laut Andres dazu führen, dass Deutschland zunehmend von Importen abhängig wird, um den Bedarf zu decken. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend im Bereich Fleisch und Obst.
Zeitgleich mit dieser Marktdynamik findet die weltgrößte Naturkostmesse, die Biofach, in Nürnberg statt, bei der der BÖLW neue Kennzahlen zum Bio-Markt präsentieren wird. Trotz eines Anstiegs der Bio-Flächen mahnt Andres, dass Deutschland von seinem Ziel, bis 2030 eine ökologische Landwirtschaftsfläche von 30 Prozent zu erreichen, nach wie vor weit entfernt ist.
Für die politische Zukunft fordert Andreas von der nächsten Bundesregierung, sich ausdrücklich zur Verdopplung der Öko-Fläche bis 2030 zu bekennen und den EU-Kurs zu Klima- und Artenschutz weiterzuführen. Landwirte, die auf eine Bio-Produktion umstellen möchten, benötigten essentielle Sicherheit und klare Rahmenbedingungen, um diesen Wandel erfolgreich zu vollziehen. Das könnten entscheidende Schritte sein, um das Potenzial der heimischen Landwirtschaft voll auszuschöpfen.