Nach intensivem Tauziehen um die Ernennung eines neuen US-Finanzministers, hat sich Scott Bessent als Trump's endgültige Wahl durchgesetzt. In einem Wettstreit, der von vielen als hitzig empfunden wurde, kehrte der designierte Präsident letztendlich zu Bessent zurück. Dies unterstreicht, dass Trump selbst die großen Entscheidungen fällt und nicht andere Einflussgrößen wie Elon Musk.
Trump legte großen Wert darauf, einen treuen Unterstützer seiner populistischen Wirtschaftspolitik zu finden, insbesondere der umfassenden Zölle, die er während des Wahlkampfs angekündigt hatte. So erklärte er jüngst, dass er 25-prozentige Zölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada einführen wolle und zusätzliche Abgaben auf chinesische Importe plane.
Marc Rowan, der CEO von Apollo Global Management und auf der Shortlist für das Finanzministerium, hatte Trump klargemacht, dass er nicht einfach nur ein Ja-Sager wäre, was seiner Kandidatur möglicherweise schadete.
Ein weiteres Hauptanliegen von Trump war, jemanden zu finden, der sein Herzensprojekt, die US-Börse, schützt. Um Trumps Gunst zurückzugewinnen, legte Bessents Lager Dokumente vor, die die hervorragenden Renditen seines Hedgefonds Key Square Management während der Pandemie belegen, um Bessents Fähigkeit, wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern, zu unterstreichen.
Die Ernennung von Bessent wurde von vielen gefeiert, darunter Larry Kudlow, Trumps früherer Direktor des National Economic Council, der Bessent als „erstklassige Wahl“ lobte. Einige Investoren in Wall Street zeigten sich indes enttäuscht und meinten, Rowan wäre die bessere Wahl gewesen.
Neben der Finanzministerwahl kam Brooke Rollins als Landwirtschaftsministerin ins Spiel. Währenddessen sorgt der erneute Amtsantritt von Trump für Unruhe bezüglich der US-Rolle in der NATO. Bedenken bestehen, dass Trump die US-Verpflichtung gegenüber dem Bündnis infrage stellen könnte. Selbst wenn die designierten Sicherheitsberater Mike Waltz und Marco Rubio feste Standpunkte gegenüber Russland einnehmen, könnte Washingtons Unterstützung für die NATO dennoch nachlassen.
Mit 90.000 US-Truppen in Europa, einer Zahl, die seit der Annexion der Krim durch Russland gestiegen ist, bleibt abzuwarten, wie sich konservative Vorschläge entwickeln, die sich für ein „schlafendes NATO“ oder reduzierte US-Eingriffe starkmachen. Das könnte bedeuten, dass Europa mehr Verantwortung für die Abwehr von Bedrohungen wie Russland übernehmen muss, während die USA größtenteils auf nukleare Abschreckung setzen.