Großbritannien befindet sich heute in einer deutlich veränderten Situation im Vergleich zur wirtschaftlichen Unruhe, die Liz Truss' Pläne einst ausgelöst hatten. Ein Regierungsbeamter versuchte jüngst die nach dem aktuellen Budget aufkommende Marktverunsicherung zu beruhigen.
Das geplante zusätzliche Darlehen in Rachel Reeves' Haushalt - etwa 32 Milliarden Pfund jährlich - führte vorübergehend zu einem Anstieg der Renditen von Staatsanleihen. Auch der Kurs des Pfunds fiel nach der Veröffentlichung des Budgets der Labour-Partei, dem ersten dieser Art seit mehr als 14 Jahren, gegenüber dem Dollar.
Darren Jones, stellvertretender Schatzkanzler unter Reeves, erklärte im Interview mit Sky News, dass Märkte stets auf Budgets in gewohnter Weise reagieren würden. "Ich glaube, wir alle leiden noch unter dem Trauma von Liz Truss", erklärte er. Zurzeit gebe es allerdings Berichte vom unabhängigen Office for Budget Responsibility, die bestätigen, dass man die fiskalischen Zielvorgaben früher als geplant erreichen könnte. Diese Unterschiede machen deutlich, dass wir heute in einer ganz anderen wirtschaftlichen Realität leben.
Jedoch räumte der Minister ein, dass die wesentliche Steuererhöhung in Form von höheren Sozialversicherungsbeiträgen für Arbeitgeber Auswirkungen auf die arbeitende Bevölkerung habe. Erwartet wird, dass durch diese Maßnahme bis 2029 rund 16,1 Milliarden Pfund eingenommen werden könnten. Untersuchungen prognostizieren, dass schließlich 76% der Kosten dieses Anstiegs auf die Beschäftigten über geringere reale Löhne umgelegt werden.
Der Beschluss könnte zudem den Verlust von etwa 50.000 durchschnittlichen Vollzeitstellen nach sich ziehen. Jones bestätigte, dass auch Hausärzte und Pflegeeinrichtungen von den erhöhten Sozialversicherungsbeiträgen betroffen sein werden.