12. Dezember, 2024

Wirtschaft

Ein Neubeginn für McLaren: Abu Dhabi erwirbt Automobilsparte

Ein Neubeginn für McLaren: Abu Dhabi erwirbt Automobilsparte

Die traditionsreiche britische Supercar-Schmiede McLaren ist in die Hände eines staatlichen Investmentfonds aus Abu Dhabi gelangt. Das milliardenschwere Geschäft wurde von keinem Geringeren als dem Kronprinzen des Emirats, Sheikh Khaled bin Mohamed bin Zayed Al Nahyan, begleitet. Bisher war das in Woking ansässige Unternehmen im Besitz der bahrainischen Investmentgesellschaft Mumtalakat. Doch nun wechselt die Automobilsparte zu CYVN Holdings, das von der prall gefüllten Abu Dhabi Investment Authority verwaltet wird. Die Entscheidung, McLaren zu veräußern, folgt auf rekorderhebliche Verluste von 924 Millionen Pfund im Jahr 2023 – ein dramatischer Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 349 Millionen Pfund. Interessant ist, dass Mumtalakat weiterhin die Kontrolle über die berühmte McLaren-Rennmarke behält. CYVN wird hingegen als Minderheitsaktionär einsteigen. Die Übernahme ist ein Meilenstein innerhalb CYVNs Bestreben, eine international führende Mobilitätsplattform zu etablieren. Der Emirati-Fonds hat zuvor bereits in den chinesischen Elektroautohersteller Nio investiert, um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu verringern. Jassem Mohammed Bu Ataba Al Zaabi, Vorsitzender von CYVN, äußerte sich zuversichtlich: „Durch die Kombination von McLarens ikonischem Erbe mit unseren fortschrittlichen Technologien wollen wir neue Maßstäbe im Hochleistungssegment setzen.“ Auch Shaikh Salman bin Khalifa Al Khalifa, der bahrainische Finanzminister und Mumtalakat-Vorsitzende, zeigte Optimismus. Er sieht die Vereinbarung als entscheidenden Moment für McLarens zukünftigen Wandel. McLaren befand sich zuvor in stürmischen Zeiten, was Mumtalakat dazu zwang, finanziell massiv zu intervenieren. Dies inkludierte auch die Anheuerung von JP Morgan, um im Jahr 2020 einen Käufer zu finden, sowie mehrere bedeutende Finanzierungsrunden und Vermögensverkäufe, um die Firma über Wasser zu halten. Vor allem die Covid-Pandemie verursachte immense finanzielle Schäden und erforderte Notmaßnahmen.