08. Januar, 2025

Politik

Ein narrative Rückkehr in die Politik: Lindners Charmeoffensive bei Dreikönigstreffen

Ein narrative Rückkehr in die Politik: Lindners Charmeoffensive bei Dreikönigstreffen

Christian Lindner, der prominente Vorsitzende der FDP, setzt alles auf eine Karte: eine Rückkehr in den Bundestag und das Überleben seiner Partei. In der Stuttgarter Oper beginnt er seinen entscheidenden Auftritt mit einer persönlichen Note und stellt sich als „schlimmster Alptraum des linksgrünen Mainstreams“ in Deutschland vor. Die Reaktionen des Publikums sind entsprechend beifällig.

Beim traditionellen Dreikönigstreffen unterstreicht Lindner die Notwendigkeit einer Union-Kooperation und warnt eindringlich vor einer möglichen „Ampel light“, sollte der Unionskandidat Friedrich Merz mit SPD oder Grünen zusammenarbeiten. Für Lindner, der dabei auch AfD-Wähler ansprechen will, bedeutet die kommende Wahl weit mehr als ein politisches Schaulaufen – es geht um die Grundsatzfragen der deutschen Demokratie. Seiner Ansicht nach steht ein tiefgreifender wirtschaftspolitischer Kurswechsel dringend an.

Lindners Angriffe auf Robert Habecks Finanzpläne, die Verschuldung zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben fördern, sind intensiv. Eine „halbe Billion Euro“ an neuen Schulden stehe bis 2030 im Raum, so seine konservativen Berechnungen. Außerdem kritisiert Lindner den US-Milliardär Elon Musk für dessen Unterstützung der AfD und dessen destruktive Rolle im Zusammenhang mit der deutschen Demokratie.

In derselben Tonlage nutzt Marco Buschmann, der designierte FDP-Generalsekretär, die Bühne, um den Rückgang der Industriearbeitsplätze gegenüber dem öffentlichen Sektor anzuprangern. Was sein Vorgänger als staatliches Wachstum beschreibt, sieht Buschmann als inakzeptable Verschiebung gerne beschäftigter Produktionsarbeiter hin zu Pädagogen und Beamten.