08. Januar, 2025

Politik

Ein mutiger Schritt: Papst Franziskus ernennt neuen Kardinal für Washington, D.C.

Ein mutiger Schritt: Papst Franziskus ernennt neuen Kardinal für Washington, D.C.

Papst Franziskus hat Kardinal Robert McElroy als neuen Leiter der katholischen Kirche in Washington, D.C. ernannt. McElroy, bislang Bischof von San Diego, tritt die Nachfolge von Kardinal Wilton Gregory an, der sich in den Ruhestand verabschiedet. Der Schritt erfolgt kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident, dessen politische Pläne von McElroy wiederholt kritisiert wurden. Besonders Trumps Vorhaben zur massenhaften Abschiebung von Einwanderern bezeichnete McElroy als inakzeptabel und forderte die US-Bevölkerung dazu auf, diesen Maßnahmen entgegenzuwirken. McElroy, der 2022 von Franziskus zum Kardinal ernannt wurde, versteht sich als progressiver Verbündeter des Papstes innerhalb der katholischen Bischofskonferenz der USA. Er setzt sich für eine offenere Haltung gegenüber LGBTQ-Katholiken ein und plädiert für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen. Der in San Francisco geborene Kardinal weist sowohl einen theologischen Abschluss von der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom als auch einen Doktortitel in Politikwissenschaft von der Stanford University auf. Seine Dissertation widmete sich der amerikanischen Außenpolitik. Wilton Gregory, der erste afroamerikanische Kardinal und führende Kirche Washingtons, war für seinen besonnenen Führungsstil bekannt. Er wies ebenso wie McElroy Forderungen zurück, katholische Politiker wie Joe Biden und Nancy Pelosi wegen ihrer Unterstützung von Abtreibungsrechten von der Kommunion auszuschließen. Der bekannte Papstbeobachter und Akademiker Massimo Faggioli sieht in der Ernennung McElroys ein deutliches Signal an die Machtzentren in D.C. und die amerikanischen Vorstandsetagen.