In einem überraschenden Rückgang zu Handelsbeginn am Donnerstag mussten die Nvidia-Aktien einen Dämpfer verkraften, nachdem das Unternehmen beeindruckende Quartalszahlen präsentierte, die von einer überwältigenden Nachfrage nach KI-Chips profitieren. Diese wurden jedoch durch einen verhaltenen Ausblick auf die kurzfristigen Umsätze getrübt.
Analysten an der Wall Street zeigen sich dennoch überwiegend einig: Nvidia wird seine Führungsposition im Markt der sogenannten KI-Beschleuniger, die wesentliche technologische Fortschritte fördern, behaupten, auch wenn Lieferkettenprobleme die Fähigkeit beeinträchtigen, die anhaltende Nachfrage zu befriedigen.
Für das vierte Geschäftsquartal, das im Januar endet, erwartet Nvidia einen Umsatz von rund 37,5 Milliarden Dollar. Diese Prognose übertraf die Schätzungen der Analysten von 37,1 Milliarden Dollar nur geringfügig und würde das langsamste Wachstumstempo seit fast zwei Jahren bedeuten.
Colette Kress, Finanzchefin von Nvidia, kündigte an, dass bald mit den Lieferungen der neuen Blackwell-Chipreihe begonnen werde, warnte jedoch davor, dass die Lieferengpässe noch weit ins kommende Jahr hinein anhalten könnten.
Der aktualisierte Finanzbericht von Nvidia enthielt dennoch positive Nachrichten: Der Umsatz stieg um beeindruckende 94 % auf 35,1 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn die Marke von 19,3 Milliarden Dollar überschritt.
Der Umsatz des Data-Center-Segments, das Nvidias Hauptengagement im Bereich KI umfasst, kletterte um 112 % im Vergleich zum Vorjahr auf einen Rekordwert von 30,8 Milliarden Dollar, angetrieben durch die Nachfrage nach Hopper-Chips und die Auslieferung von 13.000 neuen Blackwell-Chips.
Nvidia-CEO Jensen Huang teilte den Investoren in einem Telefonat am späten Mittwoch mit, dass die Produktion der Blackwell-Chips auf Hochtouren laufe. „In der Tat werden wir in diesem Quartal mehr Blackwells liefern, als wir zuvor geschätzt hatten“, so Huang. Trotz der Lieferproblemen betonte er die starke Nachfrage nach dem Blackwell.
Diese langfristige Zuversicht stützt offenbar eine Reihe von Kurszielanpassungen durch Analysten an der Wall Street, einschließlich Toshiya Hari von Goldman Sachs, der sein Ziel um 15 Dollar auf 165 Dollar pro Aktie anhob.