Die Europäische Union steht erneut im Rampenlicht mit ihrem Vorhaben, ein striktes Rauchverbot zu implementieren. Eine Entscheidung, die durchaus geeignet ist, die Unzufriedenheit mit der Gemeinschaft zu fördern. Doch stellt sich die Frage: Ist ein überarbeitetes Nichtraucherschutzgesetz notwendig? Die Antwort lautet ja, allerdings sollte dieses keineswegs ein Selbstläufer werden.
Das bisherige Nichtraucherschutzgesetz hat sich insgesamt bewährt, doch ein umfassendes Verbot in öffentlichen Räumen wäre übertrieben und ein zu starker Eingriff des Staates. Vielmehr müsste differenziert werden, ab wann Rauchen tatsächlich schädlich für andere wird oder lediglich eine Belästigung darstellt. Erstere Fälle sind selten klar belegbar, während letztere in eine Reihe mit anderen alltäglichen Störungen wie Kindergeschrei oder laute Handygespräche gestellt werden könnten.
Die Diskussion um das Rauchen ähnelt zunehmend Glaubensfragen wie der Entscheidung zwischen Fleischkonsum oder Veganismus, Fahrradfahren oder Autofahren. Diese Kontroversen bergen die Gefahr, das gesellschaftliche Klima weiter zu belasten. Ein überlegtes, vernünftiges Gesetz könnte hingegen helfen, diese Spaltungen zu überbrücken, anstatt sie zu vertiefen.