Die politische Bühne Londons erlebte intensiven Trubel, als der britische Premierminister Keir Starmer verkündete, dass Großbritannien gemeinsam mit Frankreich eine Waffenruhe in der Ukraine anstreben möchte. Ziel ist die Entwicklung eines Plans zur Beendigung der Feindseligkeiten in Zusammenarbeit mit der Ukraine und möglicherweise weiteren europäischen Partnern. Dieser Vorstoß soll vor der umfassenden Beratung mit den Vereinigten Staaten verfeinert werden, was bereits in Abstimmungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und US-Präsident Donald Trump resultierte. Starmer unterstrich seinen Standpunkt, dass eine 'Koalition der Willigen' ohne Verzögerung konkrete Sicherheitsgarantien für die Ukraine bieten soll, selbst wenn sie bislang nur von einer Handvoll Länder getragen wird. Der britische Premier vermied es, andere Nationen zu kritisieren, doch machte deutlich, dass Initiative besser sei, als auf einen Konsens aller europäischen Länder zu warten. Die Rolle, die Deutschland in dieser Situation spielen könnte, bleibt vorerst ungeklärt. Die Unstimmigkeiten im Weißen Haus zwischen Selenskyj und Trump sorgen für zusätzliche Spannungen. Starmer beteuerte, dass solche Eskalationen vermieden werden sollten und dass sein Engagement vor allem darauf abzielt, die Beziehungen wieder auf den zentralen Fokus der Verhandlungen auszurichten. Der britische Premier hatte zu diesem Zweck mehr als ein Dutzend westliche Führer sowie EU- und Nato-Vertreter nach London eingeladen, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Im Hauptaugenmerk steht das brisante Thema der Bündnistreue der USA unter Trump. Großbritannien und Frankreich zeigen sich bereit, Truppen für eine Friedenssicherung in der Ukraine zu entsenden, fordern jedoch eine klare Rückendeckung durch die USA. Trotz intensiver diplomatischer Bemühungen sowohl von Starmer als auch von Macron, verweigerte Trump eine definitive Zusage. Diese militärische Absicherung bleibt ein zentrales Element der fortlaufenden Diskussionen zwischen Washington und London. Starmer betonte, dass er und Trump den gemeinsamen Wunsch nach dauerhaftem Frieden teilen. Der diplomatische Vorfall zwischen Trump und Selenskyj, bei dem es vor den Medien zu einem hitzigen Wortgefecht kam, überschattete die Anreise der ukrainischen Delegation. Trotz der Verstimmung in Washington richtete Starmer Selenskyj einen herzlichen Empfang in der Downing Street aus, ohne öffentlich auf Social Media Partei zu ergreifen. Neben Selenskyj und Scholz sind Macron, Meloni, Polens Führungskraft Donald Tusk, hochrangige Vertreter der EU sowie Kanadas Premierminister Justin Trudeau und der türkische Außenminister Hakan Fidan in der britischen Hauptstadt eingetroffen, um an den Gesprächen teilzunehmen.
Politik
Ein fragiles Bündnis: Großbritannien und Frankreich schmieden Pläne für Ukraine-Waffenruhe
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