18. November, 2024

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Ein Duell der Finanzgiganten: KKR und Bain Capital im Wettstreit um Fuji Soft

Ein Duell der Finanzgiganten: KKR und Bain Capital im Wettstreit um Fuji Soft

Im schillernden Universum der japanischen Unternehmensübernahmen eskaliert eine Auseinandersetzung zwischen den Finanzriesen KKR und Bain Capital um ein 4 Milliarden Dollar schweres Buyout der Softwarefirma Fuji Soft. Dieser Fall sorgte jüngst für Aufsehen und könnte als Blaupause für zukünftige M&A-Transaktionen in Japan dienen.

KKR hat kürzlich ein Angebot von 9.451 Yen pro Aktie für Fuji Soft vorgelegt und damit Bain Capital um nur einen Yen überboten. Der Vorstand von Fuji Soft stellte sich hinter KKR und stimmte dem Angebot zu. Zwei aktivistische Aktionäre, die zusammen etwa 33 Prozent des Unternehmens halten, unterstützen KKR ebenfalls, was für die angestrebte Kontrolle über das japanische Softwareunternehmen entscheidend sei.

Ein Bankier, der mit der Situation vertraut ist, beschrieb das Geschehen als "reinen Bieterkrieg", bei dem beide Private-Equity-Fonds maximal bereit sind, bis an ihre Grenzen zu gehen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wer letztendlich die Oberhand gewinnt. Das Tauziehen um Fuji Soft wurde zu einem Markenzeichen für den japanischen M&A-Markt, der bisher für seine Zurückhaltung bekannt war.

Fuji Soft ist besonders attraktiv für Private-Equity-Investitionen durch ein wertvolles Immobilienportfolio und die Präsenz von zwei erfahrenen Investoren, 3D Investment Partners und Farallon Capital Management. Diese waren es, die die Umwandlung des Unternehmens in ein Privatunternehmen vorgeschlagen und Angebote für ihren Anteil eingeholt haben.

Das Abenteuer begann, als Bain Capital ein überraschend höheres Angebot vorlegte und Unterstützung von Hiroshi Nozawa, dem Gründer von Fuji Soft, erhielt. Diese unerwartete Wendung verleitete KKR dazu, sein Angebot in Etappen zu staffeln und sich Anteile von 3D und Farallon zu sichern, um eine Blockierungsposition zu erreichen.

Aktuell steht Bain Capital vor der Entscheidung, sein Angebot zu erhöhen oder zu kapitulieren, zumal der Fuji-Soft-Vorstand Bain angewiesen hat, erhaltene vertrauliche Informationen zu vernichten. So oder so birgt diese Konfrontation das Risiko, dass beide Firmen erhebliche Reputationseinbußen erleiden, während der Markt sich fragt, welches der beiden Angebote als "feindlich" einzustufen ist.

Sollte KKR erfolgreich sein, wird es einen Präzedenzfall schaffen, der durch die Unterstützung von Aktivisten und einer einvernehmlichen Vorstandsentscheidung gelungen ist. Selbst im Fall einer Niederlage könnte Bain Capital noch einen positiven Rahmen finden, indem es auf neue Strategien und Perspektiven für M&A-Geschäfte in Japan aufmerksam gemacht hat.