17. Januar, 2025

Wirtschaft

Ein drohender Handelskrieg: Trumps Zollpolitik gefährdet Kanadas wirtschaftliche Erholung

Ein drohender Handelskrieg: Trumps Zollpolitik gefährdet Kanadas wirtschaftliche Erholung

Die kanadische Wirtschaft steht vor einem massiven Umbruch, nachdem Premierminister Tiff Macklem die Inflation auf ein gesundes Maß stabilisiert hat. Doch die jüngsten Drohungen des gewählten US-Präsidenten Donald Trump könnten all das mit einem Federstrich zunichtemachen.

Trump plant, pauschale Zölle von 25 Prozent auf alle kanadischen Waren zu erheben. Diese Maßnahme droht, das Land in eine tiefe Rezession zu stürzen und bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze in den USA exportabhängigen Branchen zu gefährden. Besonders die Provinzen Ontario und British Columbia könnten mit massiven Jobverlusten rechnen.

Während Kanadas Zentralbank endlich Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung sieht, steht sie nun vor unsicheren Zeiten. Justin Trudeaus Regierung bereitet bereits Vergeltungsmaßnahmen vor, was die wirtschaftliche Lage weiter anheizen könnte. Ein Handelskrieg könnte kurzfristig inflationsbedingt sein, was die Zinspolitik unvorhersehbar macht.

Stellvertretender Gouverneur Toni Gravelle äußerte, dass die wirtschaftlichen Folgen auch davon abhängen, wie beide Länder mögliche Zolleinnahmen verwenden - zur Unterstützung von Konsumenten und Unternehmen oder zur Schuldenbegleichung.

Die kanadische Zentralbank hat bereits 2019 Szenarien einer schwerwiegenden Wirtschaftskrise modelliert, sollte es zu einem solchen Handelskrieg kommen. Damals wurde ein gewaltiger Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um sechs Prozent prognostiziert, was stark an die Rezession während der Covid-19-Pandemie erinnert.

In der aktuellen Situation ist die Kommunikation mit der Öffentlichkeit entscheidend, erläutert Paul Beaudry, ehemaliger stellvertretender Gouverneur. Die Menschen müssen verstehen, dass ein Preisanstieg temporär ist, um eine Panik in Bezug auf künftige Inflation zu vermeiden.

Kanada plant umfangreichere Zölle als noch 2018, und die Regierung erwägt Anpassungen ihrer fiskalischen Strategie, um betroffene Sektoren zu stützen. Es ist entscheidend, dass Investitionen Vorrang vor Konsumausgaben haben, um die Wirtschaft zu stabilisieren.