30. Oktober, 2024

Politik

Eigenständigkeit im Raketenbau: Selenskyj kündigt ukrainisches Raketenprogramm an

Eigenständigkeit im Raketenbau: Selenskyj kündigt ukrainisches Raketenprogramm an

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit klaren Worten die Entwicklung und den Bau von langreichweiten Raketen versprochen. In seiner täglichen Videoansprache hob er die Fortschritte des nationalen Raketenprogramms hervor und betonte die Notwendigkeit größerer Autarkie in der Waffenproduktion. Auch wenn die Aufgaben komplex seien, so nähere man sich schrittweise der Möglichkeit, auf eigene Raketen zurückzugreifen und weniger auf Lieferungen von Partnerländern angewiesen zu sein.

Das aktuelle Raketenprogramm der Ukraine basiert auf historischen Grundlagen. Bereits während der Sowjetzeit war die Ukraine ein bedeutender Standort der Raketenproduktion. Seit dem Ausbruch der Kämpfe in der Ostukraine im Jahr 2014 wurden kontinuierlich neue Raketentypen entwickelt. Nach der russischen Invasion 2022 konnte Kiew eigenen Aussagen zufolge die 'Moskwa', das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, mit ukrainischen Raketen versenken. Diese Raketen weisen eine Reichweite von knapp 300 Kilometern auf.

Selenskyj strebt nun an, diese Reichweite deutlich zu erhöhen, um neben Drohnen auch Raketen für Angriffe tief in russischem Gebiet einsetzen zu können. Trotz dieser Bestrebungen behält Moskau gegenwärtig einen technologischen Vorsprung in diesem Bereich. Zudem unterliegt die Ukraine westlichen Einschränkungen, die den Einsatz gelieferter Waffen gegen weiter entfernte Ziele in Russland untersagen. Europäische und amerikanische Regierungen befürchten andernfalls eine Eskalation des Konflikts über die Ukraine hinaus.