09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Eigenheimfinanzierung: Der Balanceakt zwischen Refinanzierung und Zinsschwankungen

Eigenheimfinanzierung: Der Balanceakt zwischen Refinanzierung und Zinsschwankungen

In den Vereinigten Staaten steht aktuell eine zentrale Frage im Raum: Sollten Hausbesitzer ihre Hypotheken neu refinanzieren oder nicht? Die jüngsten Zahlen unterstreichen das rege Interesse an diesem Thema. Laut der Mortgage Bankers Association stieg die Zahl der Refinanzierungsanträge kürzlich um satte 20 Prozent innerhalb einer Woche, was 56 Prozent aller Hypothekenanträge ausmachte.

Während die durchschnittlichen Hypothekenzinsen für eine 30-jährige Laufzeit im November noch bei fast 8 Prozent lagen, sind sie jüngst auf 6,4 Prozent gesunken, wie Bankrate berichtet. Zudem hat Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, angekündigt, dass weitere Zinssenkungen folgen könnten, jetzt wo die Inflation wieder auf ein beherrschbares Niveau gesunken ist. Für Hausbesitzer bedeutet dies potenziell erhebliche Einsparungen.

Allerdings ist eine Refinanzierung oft ein komplexer Prozess, sowohl zeitlich als auch in Bezug auf die erforderliche Dokumentation und Gebühren, die sich laut Freddie Mac auf etwa 3-6 Prozent der Darlehenssumme belaufen können. Wer seine Hypothek vor einigen Jahren abgeschlossen hat, könnte derzeit sogar noch von günstigeren Zinsen profitieren.

Der erfahrene Bank of America-Kreditexperte Matt Vernon rät, dass eine Reduzierung des Zinssatzes um 1-2 Prozentpunkte die Mühe einer Refinanzierung rechtfertigen könne. Doch Zinsen sind nur ein Faktor in der Gleichung. Wer sich über die richtige Strategie unsicher ist, sollte einen Blick auf eventuell kürzere Laufzeiten werfen. Ein Umschuldungsansatz, der auf 15 statt 30 Jahre abzielt, kann langfristig erhebliche Zinsersparnisse bringen und sich besonders im Hinblick auf den Ruhestand als Vorteilhaft erweisen.

Zudem gibt es noch weitere Gründe für eine Refinanzierung: Der angestiegene Eigenkapitalanteil durch den Immobilienboom könnte etwa für ein "Cash-out Refi" genutzt werden. Aber auch eine deutlich verbesserte Kreditwürdigkeit kann die Konditionen verbessern.

Um von den sinkenden Zinsen optimal zu profitieren, rät Daryl Fairweather von Redfin, die Angebote verschiedener Anbieter zu vergleichen und über die eigenen Bankbeziehungen hinauszuschauen. Digitale Plattformen wie LendingTree, NerdWallet, Bankrate, WalletHub und GoBankingRates bieten hierfür ideale Möglichkeiten.