Eigenhandel ist ein Fachbegriff, der im Finanzwesen verwendet wird, um den Eigenhandel von Finanzinstitutionen zu beschreiben. Es handelt sich dabei um den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, Derivaten und anderen Finanzinstrumenten durch eine Institution mit ihrem eigenen Kapital. In der Regel handelt es sich dabei um Banken, Investmentgesellschaften oder Hedgefonds.
Der Eigenhandel ermöglicht es den Institutionen, von kurzfristigen Preisunterschieden auf den Finanzmärkten zu profitieren. Ziel ist es, durch den Handel mit Finanzinstrumenten Gewinne zu erzielen und Risiken zu minimieren. Die Institution kann dabei eine Vielzahl von Handelsstrategien anwenden, wie etwa Arbitrage, Marktmaking oder spekulative Handelsstrategien.
Eine der Hauptmotivationen für den Eigenhandel ist die Generierung von Erträgen, um die Kosten der betreffenden Institution zu decken. Durch den Handel mit eigenen Mitteln können sie unabhängig von Kundengeldern agieren und ihre Erträge steigern. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass der Eigenhandel auch mit erheblichen Risiken verbunden sein kann, insbesondere wenn eine Institution nicht über ausreichende Risikomanagement- und Kontrollmechanismen verfügt.
In der Europäischen Union unterliegt der Eigenhandel verschiedenen regulatorischen Bestimmungen, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten und den Schutz der Anleger zu gewährleisten. Beispielsweise wurden im Rahmen der europäischen MiFID II-Richtlinie bestimmte Beschränkungen und Offenlegungspflichten für Eigenhändler eingeführt.
Es ist wichtig anzumerken, dass der Eigenhandel von anderen Handelsaktivitäten wie dem Kundengeschäft oder dem Durchreichen von Geschäften unterschieden wird, bei denen die Institution als Vermittler auftritt.
Der Eigenhandel spielt eine bedeutende Rolle in den globalen Kapitalmärkten und trägt zur Liquidität und Effizienz der Märkte bei. Er ermöglicht es den Institutionen, ihre eigenen Strategien umzusetzen und gleichzeitig die Märkte zu stabilisieren. Da der Eigenhandel mit erheblichen Risiken verbunden ist, müssen die Institutionen über angemessene Risikomanagementstrategien, Richtlinien und Kontrollen verfügen, um mögliche Verluste zu minimieren und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.
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