23. Januar, 2025

Wirtschaft

Eierkrise in den USA: Politische Zankapfel oder wirtschaftliche Notwendigkeit?

Eierkrise in den USA: Politische Zankapfel oder wirtschaftliche Notwendigkeit?

Die USA kämpfen derzeit mit einem spürbaren Eiermangel, ausgelöst durch den jüngsten Ausbruch der Vogelgrippe, welcher das Keulen zahlreicher Legehennen erforderte. Dies hat in den Supermarktregalen zu empfindlichen Preissteigerungen geführt. Offizielle Daten der US-Regierung zeigen, dass der Preis für ein Dutzend große Eier der Güteklasse A im Dezember des Vorjahres bei etwa 4,15 US-Dollar lag – eine deutliche Erhöhung gegenüber den 2,50 US-Dollar des entsprechenden Vorjahreszeitraums.

Die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise sind erheblich und bieten gleichzeitig politischen Zündstoff. Der demokratische Abgeordnete Ted Lieu stellte auf X herausfordernde Fragen an US-Präsident Donald Trump, indem er dessen Begnadigungspraxis mit dem Anstieg der Eierpreise in Verbindung setzte. Auch das von republikanischen Trump-Kritikern gegründete 'Lincoln Project' meldete sich sarkastisch zu Wort: Die versprochenen sinkenden Preise seien nicht spürbar. Auch Susan Glasser vom 'New Yorker' äußerte Zweifel an den wirtschaftlichen Versprechen der neuen Regierung.

Im vergangenen Wahlkampf hatte Trump den damaligen Präsidenten Biden häufig für die Inflation verantwortlich gemacht. Dass er selbst nicht für die Vogelgrippe verantwortlich ist, tut der Opposition keinen Abbruch, das Thema für ihre Zwecke zu nutzen. Wie Trumps Regierung langfristig auf das Preisthema reagieren wird, ist indes noch unklar.

Die Vogelgrippe H5N1 hat nicht nur Geflügelbetriebe in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch den ersten menschlichen Todesfall in den USA gefordert, wie die Gesundheitsbehörde von Louisiana bekanntgab. Trotz der Engpässe haben Einzelhandelriesen wie Walmart und Aldi Maßnahmen ergriffen, um den Kundenbedarf zu decken - ohne Kauflimits und durch intensive Zusammenarbeit mit Lieferanten.