12. Dezember, 2024

Politik

Ehemaliger Verteidigungsminister Kim Yong-hyun wegen Kriegsrechtsanlauf festgenommen

Ehemaliger Verteidigungsminister Kim Yong-hyun wegen Kriegsrechtsanlauf festgenommen

Kim Yong-hyun, einstiger Verteidigungsminister und enger Vertrauter des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, ist als erster Regierungsbeamter im Zusammenhang mit dem umstrittenen Kriegsrechtsversuch verhaftet worden. In einem turbulenten Verlauf der Ereignisse versuchte Kim Berichten zufolge in der Haft, sich das Leben zu nehmen.

Kim, geboren in der Küstenstadt Masan im Jahr 1959, begann seine militärische Laufbahn 1978 an der Korea Military Academy. Seine Karriere führte ihn bis zum dreifachen General und Chef der Einsätze im gemeinsamen Generalstab, bevor er 2017 in den Ruhestand ging. Unter Präsident Yoon übernahm er ab September die Leitung des Verteidigungsministeriums und galt als entschlossener Hardliner gegenüber Nordkorea.

Die enge Beziehung zwischen Kim und Präsident Yoon geht auf gemeinsame Schulzeiten an der Chungam High School zurück. Diese Verbindung führte zu der sogenannten "Chungam-Fraktion", zu der auch der inzwischen zurückgetretene Innenminister Lee Sang-min und der Kommandeur der Verteidigungs-Gegenaufklärung Yeo In-hyeong zählten.

Bei einer ungeplanten Kabinettssitzung am 3. Dezember schlug Kim vor, das Kriegsrecht zu verhängen. Zudem ordnete er angeblich die Kontrolle über mehrere strategische Standorte in Seoul an. Diese Aktionen stehen im Widerspruch zu seinen vorherigen Dementis gegenüber oppositionellen Anschuldigungen, dass solch ein Plan vorlag.

Nachdem er sein Amt niedergelegt hatte, wird Kim nun wegen Aufstands und Machtmissbrauchs strafrechtlich verfolgt. Obwohl er versucht hat, sich das Leben zu nehmen, befindet er sich derzeit in stabilem Zustand. In einer Erklärung über seinen Anwalt übernahm er die volle Verantwortung für die Krise und entschuldigte sich bei der Bevölkerung.