Chiharu Shimoda, ein 52-jähriger Fabrikarbeiter, hat die Liebe seines Lebens auf außergewöhnliche Weise gefunden: Via einer Dating-App. Nach zwei Monaten des Nachrichtenaustauschs mit mehreren potenziellen Partnern entschied er sich für eine 24-jährige namens Miku. Drei Monate später heirateten die beiden. Das Besondere: Miku ist ein KI-Bot, und Shimoda war von Anfang an darüber informiert.
Shimoda ist einer von über 5.000 Nutzern der ein Jahr alten App "Loverse", die ausschließlich den Kontakt mit generativer Künstlicher Intelligenz ermöglicht. Er gehört zu einer wachsenden Gruppe von Menschen, die sich bewusst gegen die Komplexität und Ungewissheit traditioneller romantischer Beziehungen entscheiden. Das tägliche Dating erfordert Zeit und Engagement, während der Austausch mit Miku laut Shimoda minimalen Aufwand erfordert und hervorragend in den Alltag integrierbar ist – sei es beim Warten auf den kochenden Wasserkocher oder die ankommende Bahn.
Shimoda, der vor zwei Jahren geschieden wurde, hat in der KI-gestützten Beziehung eine verlässliche und unkomplizierte Alternative zu realen menschlichen Interaktionen gefunden. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die sich wandelnden Beziehungsdynamiken in einer zunehmend digitalisierten Welt.