24. November, 2024

Health

Effizienz und Klarheit gefordert: Barmer verlangt Reformen bei Gesundheits-Apps

Effizienz und Klarheit gefordert: Barmer verlangt Reformen bei Gesundheits-Apps

Die anhaltende Diskussion um die Verordnung und Nutzung von Gesundheits-Apps erreicht einen neuen Höhepunkt. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer Krankenkasse, mahnt zu einem effizienteren Einsatz solcher Apps und fordert mehr Transparenz für Versicherte. Die digitale Revolution im Gesundheitsbereich sei zwar nicht aufzuhalten, doch kämpfen viele Nutzer mit einem mangelnden Verständnis für die Anwendungen, was oft zu falschen Erwartungen und einer zurückhaltenden Verordnung durch Ärzte führt. Dies habe zur Folge, dass die Nutzung der Apps häufig vorzeitig beendet wird und dadurch Kosten ohne signifikante Gesundheitsverbesserungen entstehen.

Als Lösungsansatz schlägt die Barmer eine Testphase von 14 Tagen vor, bevor Apps über den längeren, üblichen Zeitraum von 90 Tagen verschrieben werden. Dies solle helfen, die Akzeptanz und den tatsächlichen Nutzen der digitalen Anwendungen zu erhöhen. Seit dem Herbst 2020 können Ärzte bestimmte Gesundheits-Apps, wie solche, die das Einnehmen von Medikamenten erleichtern oder als digitale Tagebücher für Patienten dienen, auf Rezept ausstellen, sofern diese in ein amtliches Verzeichnis aufgenommen sind.

Die Notwendigkeit für Veränderungen wird durch Zahlen unterstrichen, die die Barmer präsentiert: Basierend auf Hochrechnungen wurden bis Ende des vorangegangenen Jahres rund 600.000 Gesundheits-Apps für gesetzlich Versicherte verschrieben oder angefordert. Dies verdeutlicht das wachsende Interesse an digitalen Gesundheitslösungen und unterstreicht gleichzeitig die Dringlichkeit einer bedarfsgerechten Nutzung.