Die Geburtshilfe in Deutschland steht vor einer möglichen Neustrukturierung, angetrieben durch eine richtungsweisende Empfehlung von Experten. Eine Regierungskommission schlägt vor, die derzeitige Versorgung durch die Bildung regionaler "Kompetenzverbünde" zu optimieren. Diese sollen mehrere Krankenhäuser miteinander vernetzen und sich um einen Maximalversorger, wie etwa eine Universitätsklinik, gruppieren. Ziel ist es, werdenden Müttern und Neugeborenen eine bedeutend sichere und qualitativ hochwertige Betreuung zu bieten, was laut Tom Bschor, dem Leiter der Kommission, eine essenzielle Maßnahme darstellt. Der deutsche Bundesgesundheitsminister, Karl Lauterbach, zeigte sich besorgt über die momentan nur mittelmäßige Qualität der Geburtshilfe im europäischen Vergleich. Angesichts der niedrigen Geburtenrate hebt er die dringende Notwendigkeit hervor, die Strukturen grundlegend zu verändern, um die medizinische Versorgung maßgeblich zu verbessern und langfristig sicherzustellen. Der Vorschlag der Kommission sieht die Etablierung von rund 74 Kompetenzverbünden vor, die jährlich im Durchschnitt 10.000 Geburten betreuen sollen. Die Kliniken in diesen Verbünden werden eng zusammenarbeiten, um entsprechend der Risikobewertung effektiv entscheiden zu können, welcher Standort die bestmögliche Betreuung bietet. Kleinere Kliniken sind angehalten, sich zu größeren Einheiten mit mindestens 500 Geburten pro Jahr zusammenzuschließen, um die oft mangelnde Erfahrung bei Komplikationen und Schwierigkeiten in der Personalbeschaffung zu überwinden.